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Energiemarkt Deutschland: Liberalisierung, Akteure & Preise

Aktualisiert am
Min. Lesezeit
Der Energiemarkt in Deutschland

Der Energiemarkt beschreibt die Energieversorgung des Marktes durch Energieversorgungsunternehmen. Der Energiemarkt Deutschland wurde einem radikalen Wandel unterzogen: Die Liberalisierung der Strommärkte in der EU vor 20 Jahren hat sich positiv auf die Vielfalt der Anbieter in Deutschland und vielen anderen EU-Ländern ausgewirkt und zu einer nachhaltigeren Stromerzeugung beigetragen. Es ermöglicht einen freien Wettbewerb in der Stromerzeugung und im Stromhandel. Nationale oder Regionalmonopole wurden abgelöst und der Markt hat sich für Akteure geöffnet.

Energiemarkt einfach erklärt

Energiemarkt einfach erklärt

Ein Energiemarkt beschreibt die Energieversorgung durch Energieversorgungsunternehmen mit Strom und Gas. Vereinfacht gesagt hat es zwei Hauptaufgaben: Die Synchronisation von Stromerzeugung und Stromverbrauch, wie auch die Versorgungssicherheit bzw. die Sicherstellung der Stromkapazität.

Am Anfang der Wertschöpfungskette steht die Beschaffung der Energieträger, welche dann in einem nächsten Schritt in Energie umgewandelt werden. Dieser Vorgang wird als Energieerzeugung bezeichnet. Anschließend folgt der Handel, Transport und Vertrieb der Energie an private und industrielle Endkunden.

Während vor der Liberalisierung vor allem die Energieproduktion zum Erfolg eines Energieversorgers beitrug, hat seither insbesondere der Handel an Bedeutung gewonnen. Dies hat einerseits mit dem zunehmenden Wettbewerb und dem zunehmenden Handel an internationalen Energiebörsen zu tun, andererseits auch mit der wachsenden Herausforderung, genügend Strom aus wetterabhängigen Energiequellen zu produzieren.

  1. Beschaffung
  2. Erzeugung
  3. Handel
  4. Transport
  5. Vertrieb

Liberalisierung Definition und Bedeutung

Die Liberalisierung des Strommarktes ist ein Vorgang, durch den freier Wettbewerb in der Stromerzeugung und -Handel erzeugt wird. Die Liberalisierung fördert somit eine höhere Anzahl an Energieanbietern.

Ziele der Liberalisierung des Energiemarktes Deutschland

Vor der Jahrtausendwende lag die Stromversorgung Deutschland in staatlicher Hand. Erst 1998, mit der Umsetzung der neuen EU-Energierichtlinie, öffnete Deutschland seine Märkte für Strom und Gas. Durch die Liberalisierung des Energiemarktes Deutschland erhoffte man sich Folgendes:

  • Das Aufkommen von neuen Energieanbietern, um der natürlichen Monopolstellung der Energieriesen entgegenzuwirken.
  • Die Ankurblung des Wettbewerbs unter den Energieanbietern, um Preise zu senken.
  • Die Wahlfreiheit der Endkunden, um sich für den günstigsten Energieanbieter mit dem besten Angebot entscheiden zu können.
  • Die nationale Energiewirtschaft zu modernisieren und zu einer führenden Branche in Europa und darüber hinaus zu machen.

Warum wurde 1998 der Strommarkt liberalisiert?

Warum wurde 1998 der Strommarkt liberalisiert?

Am 29. April 1998 trat das "Gesetz zur Neuregelung des Energiewirtschaftsrechts" (EnWG 1998) in Kraft und ermöglichte das Entstehen von Wettbewerb auf dem deutschen Energiemarkt.

Ausschlaggebend für die Entstehung dieses Gesetzes war die Entscheidung der EU, den europäischen Energiebinnenmarkt zu harmonisieren. Der erste Schritt war die Beseitigung der bestehenden Monopole in den Mitgliedsstaaten.

Die wichtigste Reform des deutschen EnWG war das "Unbundling". Stromversorgungsunternehmen mussten getrennte Konten für die Erzeugung, Übertragung und Verteilung von Energie führen. Ziel war es, die regionalen Monopole aufzubrechen und Wettbewerb bei der Erzeugung und Verteilung von Strom zu schaffen.

Im Jahr 2005 wurde das "Zweite Gesetz zur Neuordnung des Energierechts", besiegelt. In diesem Gesetz, wurde der regulierte Netzzugang eingeführt und die Bundesnetzagentur als Regulierungsbehörde geschaffen. Bisher wurde der Netzzugang von etablierten Energieunternehmen kontrolliert, die den Markteintritt neuer Wettbewerber durch überhöhte Netzzugangsentgelte erheblich zu erschwerten.

Die erste Energiemarke, die auf den frisch liberalisierten Strommarkt kam, war Yello Strom. Obwohl der Anbieter keine eigenen Netze besitzt, noch selbst seinen Strom erzeugt. Der Anbieter Yello Strom wurde von EnBW gegründet.

Auswirkungen der Strommarkt Liberalisierung

Auswirkungen der Strommarkt Liberalisierung

Der Strommarkt ist in den 20 Jahren seit seiner Liberalisierung im Jahr 1998 gewachsen. Es herrscht echter Wettbewerb, der eine gute Überwachung und Regulierung erfordert und manchmal auch unerwünschte Auswirkungen hat. Nach dem Beginn der Liberalisierung im Jahr 1998 kam der Wettbewerb jedoch nur langsam in Gang.

Aus der Überlegung heraus, dass nur große Konzerne am liberalisierten Energiemarkt überleben können, schlossen sich ab 1998 viele kleine Verbundunternehmen zu vier großen Energieerzeuger Deutschland zusammen: RWE, E.ON, EnBW und Vattenfall Europe.

Diese werden heute als die Großen Vier bezeichnet, da sie die umsatzstärksten Energieerzeuger Deutschland sind.

Als Antwort darauf fusionierten einige Stadtwerke, welche heute gewissermaßen eine Renaissance erleben. Viele dieser ursprünglich regionalen Anbieter liefern Strom und Gas nun auch deutschlandweit.

Wie beeinflusst die Liberalisierung des Strommarktes die Strompreise?

Der Strompreis in Deutschland

Trotz der zunehmenden Anbietervielfalt und des funktionierenden Wettbewerbs ist es auf dem Strommarkt im Gegensatz zu den Telekommunikations- und anderen Märkten, die etwa zur gleichen Zeit liberalisiert wurden, nicht zu einem dauerhaften Preisverfall gekommen.

Die Preise sind nicht gesunken, sondern durch erhöhte Abgaben, Zuschläge und Netzentgelte seit 1998 stark angestiegen:

Von rund 17 Cent auf heute rund 27 Cent pro kWh (Stand Dezember 2024).

  1. Steuern, Abgaben und Gebühren als Anteil des Strompreises sind für Haushalte seit 1998 um etwa 300 % gestiegen.
  2. In diesen Ländern macht die induzierte Preiskomponente inzwischen 55 % der Stromrechnung der Verbraucher aus. Ein weiteres Viertel ist der regulierte Netzpreis. Änderungen in den Preiskomponenten, die Unternehmen direkt beeinflussen können, haben daher relativ geringe Auswirkungen auf die Gesamtpreise.

Stromkunden zahlen den Strompreis also zu rund ¼ an den Anbieter für dessen Strombeschaffung und Vertrieb, zu einem weiteren Viertel an den Netzbetreiber für die Netznutzung und zur Hälfte an den Staat für Steuern, Abgaben und Umlagen.

Strompreis Deutschland

Der Strommarkt heute: Strompreisbildung an der Börse

Der Wettbewerb in der Erzeugung ist eine wichtige Voraussetzung für attraktive Preise für die Verbraucher. Seit August 2000 wird Strom an der Strombörse EEX gehandelt. Die Börse fungiert als Transparenzinstrument für den Strom- und Gasmarkt, und die dort erzielten Preise dienen auch als Referenz für außerhalb der Börse abgeschlossene Verträge.

Um sicherzustellen, dass kein Unternehmen die Börsenpreise zu seinen Gunsten beeinflussen kann, wird die Preisbildung überwacht. In Deutschland ist das Bundeskartellamt für Preiserhöhungen zuständig, die aus einem Missbrauch von Marktmacht resultieren. Die Bundesnetzagentur sorgt dafür, dass es keine Marktmanipulation gibt.

Kunden in Grundversorgung profitieren nicht von der Liberalisierung

Kunden in Grundversorgung profitieren nicht von der Liberalisierung

Die Entwicklung der Preiskomponente, die durch den Energielieferanten beeinflusst werden kann, zeigt deutliche Unterschiede zwischen Grundversorgungen und anderen Vertragsarten.

Während 2008 die Preisdifferenz zwischen dem Grundversorgungsvertrag und dem spezifischen Vertrag mit dem alternativen Anbieter noch deutlich unter einem Cent pro kWh lag, ist sie seit 2012 deutlich gestiegen.

Für einen durchschnittlichen Haushalt (2-Personen-Haushalt; 2.500 kWh jährlicher Stromverbrauch) bedeutet es, dass er für die Grundversorgung rund 100 € pro Jahr mehr bezahlt als nach dem Wechsel. Bisher haben nur 29 % aller Haushalte einen anderen Anbieter als den Grundversorger genutzt und 31 % aller Haushalte haben den Grundversorger genutzt. Der höchste Anteil, 41 %, hat einen speziellen Vertrag mit einem lokalen Hauptlieferanten.

  • Bei welchen Anbieter beziehen die Haushalte ihren Strom?
  • 29 % bei einem alternativen Anbieter
  • 31 % bei dem Grundversorger
  • 41 % bei den lokalen Stadtwerken

Schauen wir uns die Daten seit der Liberalisierung bis April 2020 an, so haben bis zu 47 % aller deutschen Haushalte mindestens einmal ihren Stromanbieter gewechselt und über 37 % ihren Gasanbieter. Dank der Liberalisierung des Strommarktes haben sich nicht nur immer mehr Energieanbieter in unseren Alltag gesellt, sondern auch Vergleichsportale im Internet sind aus unserem Leben gar nicht mehr wegzudenken.

Tricks der Vergleichsportale

Anbietervielfalt nach der Liberalisierung

Anbietervielfalt nach der Liberalisierung

Laut einer Analyse des deutschen Energiemarktes des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) gab es im deutschen Energiemarkt nach der Liberalisierung bereits rund 1.300 Energielieferanten, die sich um die Energieversorgung kümmern. Darunter fallen Erzeuger, Betreiber, Händler und Lieferanten in den Märkten Strom, Gas und Fernwärme.

Im Jahr 2023 waren rund 2.250 Unternehmen auf dem deutschen Energiemarkt aktiv, auf lokaler und regionaler Ebene.

Viele dieser Energieerzeuger Deutschland bieten Ihre Produkte inzwischen auch überregional oder sogar deutschlandweit an. Das führt wiederum zu steigenden Wechselquoten: Gemäß BDEW haben seit der Liberalisierung des Energiemarktes in Deutschland bis Januar 2024 über 47 % aller Haushaltskunden mindestens einmal Ihren Energieanbieter gewechselt.

Im Durchschnitt haben die Verbraucher eine Vielzahl an Optionen zur Auswahl, trotzdem sind immer noch rund 31 % der Haushalte in der Grundversorgung, meist mit einem teuren Tarif.

Die wichtigsten Energiemarkt Akteure im Überblick

Durch die Liberalisierung des deutschen Energiemarktes ist eine Anbietervielfalt und Wettbewerb mit folgenden Akteuren entstanden.

Energiemarkt Akteure im Überblick

Akteur

Aufgaben

👷 Stromproduzenten Deutschland

Unternehmen oder Personen, die mithilfe von Energieträgern Strom produzieren. Nebst den vier größten Stromerzeuger in Deutschland RWE, E.ON, Vattenfall und EnBW gibt es eine Vielzahl mittelgroßer Stromproduzenten, vor allem lokale und regionale Stadtwerke, welche oft auch die Rolle des Grundversorgers einnehmen.

🏢 Stadtwerke

Die Stadtwerke sind lokale und regionale Unternehmen, welche die Bevölkerung mit Strom, Gas und Wasser versorgen. Oft greift das Leistungsangebot jedoch auch weiter und es werden zusätzlich Kommunikations-Dienstleistungen oder Nah- und Fernwärmeversorgung angeboten, Aufgaben im Bereich Öffentlicher Personennahverkehr wahrgenommen oder Parkhäuser und Stadtbäder betreut.

🏠 Grundversorger

Der Grundversorger ist der Stromversorger, der die meisten Haushaltskunden vor Ort mit Strom und/oder Gas beliefert. Dies wird alle drei Jahre bestimmt und über den örtlichen Netzbetreiber veröffentlicht. Ein Vertrag mit dem Grundversorger kann aktiv zustande kommen, aber auch durch konkludentes Verhalten, indem der Verbraucher keinen anderer Energieanbieter auswählt.

💡 Stromversorger

Stromversorger beziehungsweise Energieanbieter stellen seinen Kunden die Belieferung mit Strom sicher. Die Stromkosten für Den/die Verbraucher/in werden durch die Beschaffungs- und Vertriebskosten bestimmt. Ausserdem übernimmt der Versorger die Abrechnung der staatlichen Steuern, Abgaben und Umlagen, die einen weiteren Teil des Strompreises ausmachen.

Netzbetreiber

Der Netzbetreiber ist für die Infrastruktur des Stromnetzes zuständig. Er stellt sicher, dass der Strom der Stromversorger an Den/die Verbraucher/in gelangt. Ausserdem kümmert er sich um den Messstellenbetrieb und die Wartung von Messeinrichtungen (Strom- und Gaszähler). Der Netzbetreiber ist für das Hoch-, Mittel- und Niederspannungsnetz zuständig.

🏛 Staat

Der Staat wirkt als regulierende Instanz. Reguliert wird der Transport und die Verteilung des Stroms. Die daraus entstandenen Netzentgelte machen mittlerweile rund einen Viertel des Strompreises aus. Hinzu kommen die staatlichen Abgaben, Steuern und Umlagen, die für verschiedene Zwecke ausgegeben werden und aktuell über die Hälfte des Strompreises ausmachen.

💁 Verbraucher

Zu den Verbrauchern gehören zum einen private Haushalte, aber auch Gewerbe und Industrie. Privatpersonen beziehen ihren Strom entweder durch den Stromversorger oder nutzen eine private Energieabdeckung wie zum Beispiel durch eine Photovoltaikanlage. Geschäftskunden können Ihren Strom entweder über einen Stromversorger erwerben, aber auch direkt an der Strombörse.

Wie wird der liberalisierte Energiemarkt reguliert?

Wie wird der liberalisierte Energiemarkt reguliert?

Vorerst fand die Liberalisierung des Energiemarktes ohne jegliche Regulierungsbehörde statt. 2005 wurde schließlich die Bundesnetzagentur eingeführt, um die Ungleichheiten zwischen den großen und bekannten und den kleineren und unbekannteren Energieerzeuger zu verringern und somit den freien Wettbewerb zu gewährleisten.

Eine wichtige Maßnahme der Bundesnetzagentur war das sogenannte Unbundling, welches die Entflechtung alter Strukturen - jener zwischen Lieferanten und Netzbetreiber - beschreibt.

Beim Unbundling geht es darum, dass Netzbetreiber, die bis zur Liberalisierung Energiemarkt häufig gleichzeitig auch Energielieferanten waren, Ihre Übertragungsnetzte allen Teilnehmern zugänglich machen. Ist ein Energielieferant nämlich gleichzeitig auch Stromnetzbetreiber, besteht für ihn die Möglichkeit, seine Energie günstiger oder sogar kostenfrei durchzuleiten, was für konkurrierende Unternehmen einen Wettbewerbsnachteil kreiert.

Viele Energieanbieter haben daraufhin Ihre Netze verkauft, um der neuen Regulierung kundzutun. Laut BDEW gibt es bundesweit rund 800 Stromnetzbetreiber (Stand: Januar 2024). Die meisten davon sind lokale und regionale Netze, die bis zum Unbundling meist nur von ein und demselben Erzeuger/Lieferanten genutzt wurden.

Verflechtungen auf regionaler und lokaler Ebene Obwohl das Unbundling auf Übertragungsnetzebene reibungslos funktioniert, herrschen auf der Ebene regionaler und lokaler Netze immer noch Verflechtungen. Grund dafür sind die bestehenden Ausnahmeregelungen, die für Verteilnetzbetreiber mit weniger als 100.000 angeschlossenen Kunden gelten. Die rund 90 % der Stromnetzbetreiber, die in Deutschland unter diese Regelung fallen, müssen ihren Vertrieb rechtlich nicht vom Netzbetrieb trennen.

Energiemarkt Deutschland: Veränderungen durch die Energiewende

Energiemarkt Deutschland: Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien

Die Liberalisierung des Energiemarktes Deutschland schuf Rahmenbedingungen für eine staatlich eingeleitete und marktgesteuerte Energiewende von fossiler Energie zu erneuerbaren Energieträgern und Ökostrom. Erneuerbare Energie soll über Marktkräfte und staatliche Regulierung ebenso günstig werden wie es einstmals fossile Energie war.

Der Fortgang der Energiewende ist gut am Energieträgermix in der Stromerzeugung ersichtlich. Von den 488.7 TWh Strom, welche 2020 in Deutschland produziert wurden, haben Erneuerbare Energien den größten Anteil (50,5 %) beigetragen; die wichtigste Energiequelle war darunter die Windkraft (27 %).

Während der Anteil Erneuerbarer Energien in den letzten Jahren deutlich zugenommen hat, hat die Stromproduktion aus Kernenergie aufgrund des Ausstiegs aus der Kernenergie bis 2022 kontinuierlich abgenommen und 2020 nur noch 12,5 % ausgemacht. Anbei ein Überblick der Nettostromerzeugung Deutschland.

(Quelle: Strommix Deutschland,Statista, 2024)

Bitte beachten Die Berechnungen der Nettostromerzeugung des Frauenhofer ISE beinhalten auch die Eigenerzeugung von Industrie- und Gewerbebetrieben, die hauptsächlich mit Gas erfolgt. Der Anteil der Erneuerbaren Energien an der gesamten Bruttostromerzeugung einschließlich der Kraftwerke der Betriebe im verarbeitenden Gewerbe sowie im Bergbau und in der Gewinnung von Steinen und Erden liegt gemäß den Berechnungen des BDEW bei ca. 44,6%.

Digitalisierung auf dem Energiemarkt

Mann mit Laptop steht für Digitalisierung auf dem Energiemarkt

Was die Energiewirtschaft betrifft, bietet die Digitalisierung für Netzbetreiber und Energieversorger eine große Chance, wo die Menschheit vor möglichen Blackouts (größere Ausfälle in der Stromversorgung) sowie vor weiteren Herausforderungen des Klimawandels steht.

Mit der zunehmenden Nutzung von digitalen Technologien wächst allerdings auch der Stromverbrauch. Energieversorger müssen also für den stark steigenden Stromverbrauch vorbereitet sein und gleichzeitig die Auswirkungen auf die Umwelt betrachten.

Der digitale Wandel wird unsere Wirtschaft und Gesellschaft in den nächsten Jahren sowie Jahrzehnten grundlegend prägen. Die Grundlage der Digitalisierung in der Energiewirtschaft in Deutschland bildet die Energiewende. Anteile erneuerbarer Energien werden bis 2050 schrittweise erhöht. Alle Änderungen wurden im Erneuerbare-Energien-Gesetz mit dem Ziel festgelegt, die Energieversorgung umzustrukturieren.

Das Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende (GDEW)

Die Digitalisierung in der Energiewirtschaft kann nur in dem Fall einwandfrei funktionieren, wenn für Stromanbieter aktuelle und genügend Daten zur Verfügung stehen. Diese ermöglichen, mehr Transparenz und Effizienz sowohl für die Verbraucher als auch den Netzbetreiber zu bringen. Die Daten werden stets erfasst sowie analysiert.

Dazu ist es erforderlich, moderne Messeinrichtungen wie Smart Meter (intelligente Zähler) oder digitale Stromzähler zu installieren. Mit den intelligenten Zählern haben Verbraucher die Möglichkeit, mehr Kontrolle über die Stromkosten im eigenen Haushalt zu haben. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Nachzahlungen ebenfalls vermieden werden können.

Energiemarkt Akteure

Smart Meter Pflicht in Deutschland Bis 2032 werden alle Stromkunden in Deutschland - abhängig von ihrem Stromverbrauch – mit einer modernen Messeinrichtung oder einem intelligenten Messsystem umgerüstet. Dies wurde im Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende (GDEW) festgelegt.

Diese erfassten Daten dienen zusätzlich dazu, Prozesse zu optimieren und weitere Vorteile für Anbieter und Kunden zu bieten. Das Ergebnis der Prozessoptimierung: Die flexiblen Tarife. Diese bilden eine sehr gute Möglichkeit, mit einer intelligenten Haussteuerung die elektrischen Geräte im Haushalt zu überwachen und deren Nutzung zu den niedrigsten Preisen anzupassen.

Vor- und Nachteile der Digitalisierung des Energiemarktes

Blaue Selectra Frau

Die Digitalisierung des Energiemarktes bringt für Verbraucher und Betreiber sowohl Vor-, als auch Nachteile. Diese finden Sie im Folgenden aufgelistet.

  • Schnellere und einfachere Kommunikation zwischen Netzbetreiber, Versorger und Verbraucher
  • Neue Tarife und Dienstleistungen für Verbraucher
  • Optimierung von Stromverbrauch und Kosten sparen
  • Cyberhackattacken und Hackerangriffe
  • Zunehmender CO₂ Ausstoß durch erhöhte Energienutzung und größere Datensätze

Sowohl Verbraucher als auch Anbieter profitieren also von der Digitalisierung: Es werden flexiblere Optionen zur Verfügung stehen, um Energiekosten zu reduzieren. Außerdem werden stärker personalisierte Informationen z.B. über den eigenen Stromverbrauch zur Verfügung stehen, die künftig ebenfalls einfacher abrufbar werden.

Die Chancen stehen also weit offen in der Zukunft, um die Energiewirtschaft weiterzuentwickeln und die Möglichkeiten der Digitalisierung in dieser Branche auszunutzen. Nicht zuletzt können auch die vorgenommene Klimaziele auch eventuell früher erreicht werden.

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