Alles zur Zentralheizung – Kosten, Typen und Heizperiode
Zentralheizungen sind oft in Mehrfamilienhäusern auffindbar, aber auch in Einfamilienhäusern ist dieses Heizsystem installiert und sehr beliebt. Eine Zentralheizung kann mit verschiedenen Energieträgern betrieben werden. Am häufigsten wird Gas angewendet, um das Wasser, welches die Heizkörper erwärmt, zu heizen. Die Warmwasserheizung ist eine weit verbreitete Art der Zentralheizung, bei der Wasser das Transportmittel für Wärme bildet. Die Warmwasserheizung Anschaffungskosten können, je nach Model, zwischen 150€ und 25.000€ variieren.
Was ist eine Zentralheizung?
Eine Zentralheizung, auch Sammelheizung genannt, ist ein Heizsystem, welches ein ganzes Gebäude mit Wärme versorgt. Es ist daher eine große Anlage mit ausreichender Leistung, um mehrere Wohneinheiten gleichzeitig zu heizen.
Die Zentralheizung kann außerdem die Warmwasserversorgung für das gesamte Gebäude übernehmen. Damit die Wärme zuverlässig verteilt wird, ist ein komplexes Rohr- und Regelungssystem notwendig.
Eine Zentralheizung "sammelt" nicht nur Wärme, sondern auch Vorteile. Daher ist es nicht verwunderlich, dass es die am häufigsten verwendete Heizungsart in Mitteleuropa ist. Wärme transportiert sich schneller und einfacher durch Rohrsysteme, weshalb diese Art Heizung im Vergleich einen höheren Wirkungsgrad als einzelne Heizkörper hat.
Wie funktioniert eine Zentralheizung?
Wie auch bei anderen Heizsystemen erzeugt eine Zentralheizung Wärme meistens durch einen Öl-, Holz- oder Gaskessel. Heutzutage werden jedoch Zentralheizungen auch durch alternative Energieträger betrieben. So kommen beispielsweise Solarthermieanlagen, Solaranlagen oder Wärmepumpen zum Einsatz, um so auch die Umwelt zu schonen.
Generell funktioniert eine Zentralheizung wie eine herkömmliche Gas- oder Ölheizung, ist jedoch weitaus größer. Obwohl normalerweise ein Kessel im Keller eingebaut wird, kann man die Zentralheizung alternativ mit einer Wärmequelle weit entfernt des Gebäudes betreiben: Dies wird Fernwärme genannt. So funktioniert eine wasserführende Zentralheizung:
- Wasser wird in einem Heizkessel erwärmt. Neben den beiden Klassikern, dem Gasheizkessel und dem Ölheizkessel, haben sich in den letzten Jahren auch Feststoffe wie Holz und Pellets auf dem Markt durchgesetzt. Diese können in Kombination mit Öl oder Gas in modernen Zentralheizungen zum Einsatz kommen.
- Das heiße Wasser wird von einer Umwälzpumpe in das Rohrsystem verteilt. Durch das Rohrsystem wird das Wasser nun in die einzelnen Heizkörper transportiert. Dieser Vorgang, der Weg vom Heizkessel bis zu den Heizkörpern, nennt man Vorlauf. Die Vorlauftemperatur, die zur gewünschten Heizleistung benötigt wird, wird durch eine Regeltechnik gesteuert.
- Sobald das heiße Wasser beim Heizkörper angelangt ist, kann durch ein Thermostatventil die Wärmeabgabe geregelt werden, in dem bestimmt wird, wie viel Wasser den Heizkörper durchströmen soll.
- Wenn das Wasser die Wärme abgegeben hat, fließt es wieder durch die Rohrsysteme zurück bis zum Heizkessel. Dieser letzter Schritt der Zentralheizung wird Rücklauf genannt.
Mit dem Einsatz von Raumtemperaturfühlern kann die Thermostat-Steuerung automatisiert werden. Hierdurch werden die Ventile der Zentralheizung automatisch geöffnet oder geschlossen, wenn die gewünschte Raumtemperatur unter- oder überschritten wird. Weitere Tipps, damit Sie Heizkosten sparen können, finden Sie in unserem Artikel: Heizkosten berechnen und sparen
Vor der Heizperiode sollte man die Zentralheizung entlüften
Damit die Heizkörper optimal funktionieren, solle man in regelmäßigen Abständen die Zentralheizung entlüften. Dies kann eigenhändig vom Hausbewohner mit einem Entlüftungsschlüssel am Entlüftungsventil des Heizkörpers erledigt werden. Es ist empfohlen, die Heizung einmal im Jahr zu entlüften, idealerweise vor der Heizperiode.
Wird gewartet, bis der Heizkörper anfängt Geräusche von sich zu geben, kann sich dies negativ auf die Heizkosten auswirken. Durch regelmäßiges Zentralheizung Entlüften kann bis zu 15 % des Energieverbrauchs gesenkt werden.
Die verschiedenen Typen
Zentralheizungen können in einer Vielfalt von Heizungskörpern angewendet werden: vom herkömmlichen Heizkörper bis hin zu Wand- oder Fußbodenheizungen. Der größte Unterschied in Zentralheizungen ist, welcher Brennstoff verwendet wird, um das Wasser zu erwärmen.
Am häufigsten wird, wie bereits erwähnt, die Zentralheizung mit Gas oder Öl benutzt. Im Anschluss finden Sie einen Überblick, darüber ob eine Gas Zentralheizung gut oder schlecht ist.
| Brennstoff | Zentralheizung Vorteile | Zentralheizung Nachteile |
|---|---|---|
| Zentralheizung Gas |
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| Öl Zentralheizung |
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| Pellet Zentralheizung |
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Zentral Heizung Strom nicht zu empfehlen! Eine Zentralheizung Strom ist aus unterschiedlichen Gründen nicht empfehlenswert. Zum einen hat die Zentralheizung Strom eine schlechte Ökobilanz und außerdem hat sie vergleichsweise sehr hohe Betriebskosten. Das einzig Gute an der Elektro-Zentralheizung ist der geringere Installationsaufwand.
Zentralheizung Kosten: Womit ist zu rechnen?
Die Zentralheizung Kosten für die Anschaffung lassen sich leider nicht zu 100 % vorhersagen, denn das hängt vor allem vom gewählten Brennstoff ab. Generell spricht man von einem Prozentsatz zwischen 7,5% und 8,5% der gesamten Baukosten des Neubaus.
Obwohl fast jeder Heizkesselhersteller Zentralheizungen anbietet, empfiehlt es sich aus verschiedenen Gründen auf bekannte Markenhersteller wie Vaillant, Junkers oder Viessmann zurückzugreifen.
- Wieso auf bekannte Marken zurückgreifen?
- Hohe Qualität.
- Langjährige Ersatzteil-Versorgung.
- Dank der weiten Verbreitung werden Sie keine Probleme vorfinden, um einen spezialisierten Heizungsinstallateur zu finden.
Ist eine Zentralheizung für Mieter teuer?
Die Heizkosten einer Zentralheizung werden bis zu 50 % über die Wohnfläche und nicht nach dem individuellen Verbrauch berechnet. Daher haben Mieter weniger Einfluss auf den Verbrauch als mit einer eigenen Heizungsanlage. Als Beispiel: Verreist der Mieter einen Monat und benutzt die Mietwohnung nicht, muss er trotz Abwesenheit den Wohnflächen-Anteil der Heizkosten bezahlen.
Die Zentralheizung Kosten werden von dem Vermieter in der Nebenkostenabrechnung einmal im Jahr ausgewiesen. Normalerweise zahlen Mieter und Mieter eine monatliche Vorauszahlung. Anhand der jährlichen Abrechnung wird dann ausgerechnet, ob der Mieter oder die Mieterin etwas nachzahlen muss oder der Vermieter etwas an diesen zurückzahlen muss.
Wegen der schwankenden Energiepreise und der Heizkostenverordnung sind Zentralheizungskosten oft verwirrend und schwer zu prüfen. Jedoch lohnt es sich, die Heizkostenabrechnung und auch die Nebenkosten zu prüfen, da diese oft Fehler enthalten!
Unterschied Zentralheizung und Etagenheizung
Der Unterschied ist, dass eine Zentralheizung das gesamte Gebäude heizt und die Etagenheizung, wie der Name bereits andeutet, nur eine Etage.
Bei einer Etagenheizung trägt im Gegensatz zur Zentralheizung jeder Mieter die Kosten für die Wartung und Instandhaltung selbst. Bei der Zentralheizung werden diese Kosten auf alle Mieter verteilt. Ein weiterer Vorteil der Zentralheizung ist, dass bei Reparaturen oder Wartungen die Handwerker nicht in die Wohneinheit müssen, da der Heizkessel im Kellerraum ist.
Wie funktioniert eine Warmwasserheizung?
Eine Warmwasserheizung ist Teil der Zentralheizungen, die ein Gebäude von einer zentralen Stelle aus mit Wärme versorgt, meistens aus dem Keller. Hierfür gibt es verschiedene Technologien und Energieerzeuger.
- Im sogenannten Heizkessel wird durch Öl, Gas oder Strom Wasser erhitzt, welches als Transportmittel für die Wärme dient. Daher der Name: Warmwasserheizung.
- Das erhitzte Wasser wird im Anschluss mithilfe einer Pumpe über ein Rohrsystem in die verschiedenen Räume des Gebäudes transportiert. Hier wird die Wärme an Heizkörper oder Heizflächen weitergeleitet, die die Wärme dann an die Luft abgeben.
- Das abgekühlte Wasser wird im Anschluss über einen Rücklauf zurück an den Heizkessel geführt und der Kreislauf beginnt erneut.
Warmwasseraufbereitung durch die Zentralheizung
Eine Warmwasserheizung kann auch dazu dienen, das reguläre Leitungswasser und Trinkwasser für einen Haushalt aufheizen. Hierfür führen i.d.R. zwei weitere Rohre vom Wärmeerzeugungssystem weg, die das Heizungswasser in einen Warmwasserspeicher leiten, welches dann die enthaltene Wärme an das darin gelagerte Trinkwasser weitergibt.
Das Wasser, welches als Heizwasser in einer Warmwasserheizung verwendet wird, muss gewisse Gütekriterien besitzen, um die Wärme optimal weiterzuleiten und den Energieverlust zu minimieren. Welche Eigenschaften das sind, finden Sie in der nachfolgenden Liste:
- Kein reguläres Leitungswasser
- Enthärtet, also weiches Wasser
- Demineralisiert und entsalzt
- Der pH-Wert liegt im basischen Bereich zwischen 8,2 und 10,5
- Unter 0,1 Milligramm pro Liter Sauerstoff im Heizungswasser
Wärmeerzeuger Öl, Gas und Strom
Wie bereits im vorherigen Kapitel erwähnt, gibt es bei Warmwasserheizungen verschiedene Wärme - bzw. Energieerzeuger, die das Wasser der Warmwasserheizung erwärmen. Die geläufigsten stellen wir Ihnen jetzt vor:
- Heizöl: Heizöl ist neben Gas einer der gängigsten Brennstoffe für Warmwasserheizungen. Auch eine Kombination aus Öl und Gas ist bei Zentralheizungen möglich
- Gas: Erdgas oder Flüssiggas sind die geläufigsten Brennstoffe, mit welchen das Heizwasser erwärmt werden kann
- Strom: Stromheizungen sind immer rückläufiger, da sie aufgrund schlechter Umweltbilanz und hoher Kosten nicht sehr rentabel sind. Hier wird mithilfe von Heizstrom das Heizungswasser der Warmwasserheizung erwärmt
- Feststoffe wie Pellets: Seit einigen Jahren sind Heizungen, die zumindest teilweise durch Feststoffe erwärmt werden, auf dem Vormarsch. Diese alternativen Heizformen haben eine deutlich bessere Ökobilanz
Wärmepumpe als Alternative Wärmepumpen nutzen keinen eigenen Brennstoff, um das Heizwasser einer Warmwasserheizung zu erwärmen. Denn Wärmepumpen ziehen Umweltwärme aus Grundwasser, Luft und Erdreich. Jedoch benötigt der Motor der Wärmepumpe Strom. Mehr Informationen zu Wärmepumpen finden Sie in unserem Artikel zum Thema: Wärmepumpe
Welche Warmwasserheizungen gibt es?
Neben den verschiedenen Arten der Energieerzeuger innerhalb einer Warmwasserheizung gibt es auch verschiedene Technologien der Warmwasserheizung an sich. Hier wird unterschieden zwischen Heißwasserheizung (HWH), Warmwasserheizung (WWH) und Niedertemperatur-Warmwasserheizung. Wo die Unterschiede in den Technologien liegen, erklären wir Ihnen hier.
- Heißwasserheizung (HWH):
Entsprechend der DIN EN 12953 Norm* werden Heißwasserheizungen mit Temperaturen von 110°C - 230 °C betrieben. Diese werden vor allem für Fern- und Nahwärmesystemen, Industrieanlagen, in Warmluftgeräten und in Fabrikationshallen zur Arbeitsplatzbeheizung genutzt. - Warmwasserheizung (WWH):
In der DIN EN 12828 Norm wird die Warmwassertemperatur von Warmwasserheizungen auf 110°C begrenzt. Konventionelle Warmwasserheizungen werden im Normalfall auf einer Temperatur von 90°C bei maximaler Leistung betrieben. Diese werden in Wohngebäuden verwendet und sind die geläufigste Heizform in Deutschland. - Niedertemperatur-Warmwasserheizungen:
Bei dieser Heizungsart können die Kesselwassertemperaturen abhängig von der Außentemperatur zwischen maximal 80 °C und mindestens 20 °C reguliert werden. Durch die geringe Temperatur sind deutlich größere Heizkörper notwendig, um ausreichend Wärme zu erzeugen.
*Die DIN EN Normen Die Mindestanforderungen und sicherheitstechnischen Standards für Großwasserraumkessel, also Heizkessel, werden in europäischen Normen festgelegt. Die wichtigsten sind die DIN EN 12952 für Wasserrohrkessel und Anlagenkomponenten, die DIN EN 12953-6 für Sicherheitstechnische Ausrüstung und die DIN EN 12828 für Heizungsanlagen in Gebäuden & Planung von Warmwasser.
Was sind die Warmwasserheizung Kosten?
Die Warmwasserheizung Kosten sind abhängig von den Energieträgern und der Konstruktionsform, die Sie für Ihre Zentralheizung verwenden. Zu beachten gibt es bei jedem Warmwasserheizungssystem die Anschaffungskosten und die Betriebskosten je nach Energieträger. Diese variieren jedoch auch je nach Standort und individuellem Verbrauch.
| Warmwasserheizung Heizform | Anschaffungskosten | Energiekosten pro kWh |
|---|---|---|
| Warmwasserheizung mit Heizöl | 7.000 - 9.000 € | 15,6 Cent/kWh |
| Warmwasserheizung mit Gas | 7.000 - 9.000 € | 21,9 Cent/kWh |
| Warmwasserheizung mit Strom oder Infrarot | 150 - 1.000 € | 51,58 Cent/kWh |
| Warmwasserheizung mit Feststoffen (z.B. Pellets) | 18.000 - 25.000 € | 15,58 Cent/kWh |
Quelle: Kesselheld, Stand 2023
Vor- und Nachteile einer Warmwasserheizung
Die Zentralheizung hat im Vergleich zu beispielsweise einer Kaminheizung einige Vorteile. Dazu gehören:
- Geringere Schadstoffbelastung
- Gleichmäßige Wärmeverteilung in Gebäuden (außer bei Einrohrheizungen)
- Freie Wahl zwischen Brennstoffen
Große Unterschiede gibt es jedoch zwischen den Warmwasserheizungen, je nach verwendetem Brennstoff. Die Warmwasserheizung Vorteile und Nachteile je nach Energieträger haben wir in der nachfolgenden Übersicht für Sie zusammengestellt:
| Warmwasserheizung Heizform | ✅Vorteile | ❌ Nachteile |
|---|---|---|
| Warmwasserheizung mit Heizöl |
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| Warmwasserheizung mit Gas |
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| Warmwasserheizung mit Strom oder Infrarot |
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|
| Warmwasserheizung mit Feststoffen (z.B. Pellets) |
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Weitere Fragen zu Heizungsarten? Für ausführlichere Informationen zu den verschiedenen Heizungssystemen lesen Sie hier weiter: Heizungsarten
Im Folgenden ein Vergleich zwischen Zentralheizung und Fernwärme Kosten:
| Kostenkategorie | Zentralheizung (Gas/Öl) | Fernwärme |
|---|---|---|
| Installationskosten | 8.000 - 15.000€ | 4.000 - 12.000€ |
| Wartungskosten pro Jahr | 150 - 300€ | 50 - 150€ |
| Brennstoffkosten pro Jahr | 800 - 2.000€ | 1.200 - 1.800€ |
| Grundgebühr pro Jahr | Keine | 150 - 300€ |
| Kosten pro kWh | 0,05 - 0,08€ | 0,07 - 0,12€ |
| Emissionen (CO2 pro kWh) | 0,2 - 0,25€ | 0,1 - 0,15€ |
Warmwasserheizung Wohnmobil
Für Wohnmobile oder Camper gibt es Warmwasserheizungen oder Gebläseheizungen. Warmwasserheizungen werden vermehrt im Premiumsegment eingebaut, da sie teurer sind und optimierte Hinterlüftungen um die Möbel erfordern. Jedoch gibt es durchaus einige Wohnmobile, die mit einer Warmwasserheizung den Innenraum von Campern beheizen. Wie funktioniert das?
Die Warmwasserheizung Wohnmobil funktionieren wie die Warmwasserheizung in regulären Wohngebäuden. Bei beiden wird Wasser als Leitmedium verwendet, welches mit Strom oder Gas erhitzt wird. In Campern wird eine Warmwasserheizung aus einem Wasser-Glykol-Gemisch verwendet, welches durch Leitungen innerhalb der Ummantelung des Wohnmobils zirkuliert. Glykol dient hier als Frostschutz, was vor allem für Wintercamper wichtig ist.