Windkraft für Zuhause: Kosten, Rentabilität und Funktion

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Windkraft und Windenergie in Deutschland

Die Windkraftanlage für Zuhause gehört heutzutage zu den Lösungen, mit denen man seine eigene erneuerbare Energie erzeugen und verbrauchen kann. Die KfW finanziert bis zu 100 % der Investitionskosten, vorausgesetzt ein Teil der produzierten Energie, wird ins öffentliche Stromnetz einggespeist. Windkraft beziehungsweise Windenergie gilt als eine der vielversprechendsten Erneuerbaren Energiequellen.

Wie viel kostet eine Windkraftanlage für Zuhause?

Die Kosten für eine private Windkraftanlage variieren je nach Größe, Leistung und Standort. Nachfolgend finden Sie eine Auflistung typischer Kostenpunkte und Faktoren, die Sie berücksichtigen sollten.

  • Kostenpunkte private Windkraftanlage
  • Anschaffungskosten: Kleine Windkraftanlagen kosten etwa zwischen 3.000 und 9.000 Euro pro kW. Hinzu kommen Montage- und Anschlusskosten von etwa 1.500 Euro.
  • Betrieb und Wartung: Neben den Anschaffungskosten müssen laufende Wartungskosten und eventuelle Reparaturen einkalkuliert werden.
  • Genehmigungskosten: Zudem fallen Kosten für die Genehmigung an. Diese umfassen Gutachten und Prüfungen und können je nach Bundesland uns und spezifischen lokalen Anforderungen stark variieren.
  • Förderungen: Um die Kosten leichter stemmen zu können, gibt es Fördermöglichkeiten, wie z.B. zinsgünstige Darlegen von der KfW (Kredit Nr. 270).

Ab wann ist die Windkraftanlage für Zuhause rentabel?

Ab wann sich die Investition in eine private Windkraftanlage lohnt, hängt von vielen individuellen Faktoren, wie den lokalen Windbedingungen, Strompreisen, spezifischen Wartungskosten und möglichen Förderungen ab. Wir empfehlen daher eine im Vorfeld eine detaillierte Wirtschaftlichkeitsanalyse durchzuführen.

Marie's Empfehlung

Marie's Expertentipp:

Kaufen oder leihen Sie im Vorfeld ein Anemometer (Windmessgerät) aus Fachgeschäften oder bei spezialisierten Dienstleistern. Installieren Sie es mehrere Monate lang, um zuverlässige Winddaten zu sammeln und daraus die optimale Höhe und Position der Anlage zu bestimmen.

Wie die Berechnung einer Amortisationszeit aussehen kann, zeigen wir Ihnen im Folgenden anhand einer sehr vereinfachten Beispielrechnung.

Rentabilitätsberechnung einer privaten Windkraftanlage
FaktorWert
Anschaffungskosten6.200 €
Montage und Anschluss1.500 €
Gesamtkosten7.700 €
Jährliche Stromproduktion6.000 kWh
Strompreis0,30 €/kWh
Jährliche Ersparnis1.800 €
Jährliche Wartungskosten200 €
Jährlicher Nettogewinn1.600 €
Amortisationszeit4,81 Jahre

Beispielrechnung zur Rentabilität einer privaten Windkraftanlage

Wie funktioniert Windkraft für Zuhause?

Eine Windkraftanlage für Zuhause, auch individuelle Kleinwindkraftanlage genannt, ist eine kleine Windkraftanlage mit einer Leistung, die in der Regel zwischen 1 kW und 36 kW liegt. Sie funktioniert nach demselben Prinzip wie eine herkömmliche Windkraftanlage, d. h. sie erzeugt Energie mithilfe der Kraft des Windes. Man unterscheidet jedoch mehrere Arten von Windkraftanlagen für den Hausgebrauch, die jeweils ihre eigenen Besonderheiten aufweisen.

Arten von Windkraftanlagen für den Hausgebrauch
Art der WindkraftanlageBeschreibungVorteileNachteile
Horizontale WindkraftanlagenTraditionelle Windturbinen mit horizontaler Rotorachse.Hohe Effizienz, breite Anwendung, große Leistung.Benötigt freien Platz, komplexere Installation.
Vertikale WindkraftanlagenWindturbinen mit vertikaler Rotorachse (z.B. Savonius-Rotor, Darrieus-Rotor).Platzsparend, funktioniert bei variierenden Windrichtungen, leise.Geringere Effizienz, weniger verbreitet, teils höherer Wartungsaufwand.
Mikro-WindkraftanlagenKleine Windturbinen mit einer Leistung von bis zu 1 kW, oft zur Ergänzung von Solar- oder Netzstrom.Einfach zu installieren, kostengünstig, gut für niedrigen Energiebedarf.Begrenzte Stromproduktion, abhängig von konstanten Windbedingungen.
Hybrid-WindkraftanlagenKombination aus Wind- und Solarenergieanlagen.Nutzung verschiedener Energiequellen, kontinuierliche Energieproduktion, auch bei schwankenden Bedingungen.Höhere Anfangskosten, komplexere Installation und Wartung.
Savonius-RotorVertikale Windturbine, die auf dem Widerstandsprinzip basiert und meist für kleine Anwendungen genutzt wird.Einfacher Aufbau, gut für schwache Winde, leise.Niedriger Wirkungsgrad, geeignet für kleinere Anwendungen.
Darrieus-RotorVertikale Windturbine, die auf dem Auftriebsprinzip basiert und höhere Effizienz als der Savonius-Rotor hat.Höherer Wirkungsgrad als Savonius-Rotor, gute Leistung bei mittleren Windgeschwindigkeiten.Komplexerer Aufbau, höherer Wartungsaufwand.

Diese Tabelle zeigt verschiedene Arten von Windkraftanlagen, die für den Hausgebrauch geeignet sind, zusammen mit ihren Vorteilen und Nachteilen.

Kombination Windkraft und Photovoltaik

Die Kombination aus Windkraft und Photovoltaik ist ein möglicher Schritt in Richtung Unabhängigkeit, denn Kleinwindanlagen und Photovoltaikanlagen ergänzen sich aufgrund der Witterungsverhältnisse bestens.

Insbesondere wenn die Sonne nachts keine Solarenergie mehr liefert, kann die Mikro-Wind Anlage die fehlende Energie bereitstellen. Wer auf selbst erzeugten Strom für Zuhause setzt, der macht sich unabhängig von Stromerzeugern und deren Strompreissteigerungen.

Kein Platz für ein Windrad Zuhause?

Wenn Sie keine Photovoltaik oder Mikro-Windradanlage installieren können, können Sie trotzdem zur nachhaltigen und umweltfreundlichen Energieförderung beitragen. Sie können beispielsweise Ökostrom beziehungsweise Ökogas beziehen. Außerdem, können Sie Ihre CO2-Emissionen durch einen kleinen Beitrag ausgleichen. Wir Informieren und beraten unter der kostenlosen Telefonnummer 089 380 388 88

Frau mit einer blauen Waage in der Hand, Windkraft Vor- und Nachteile repräsentierend

Was sind die Vor- und Nachteile Windkraft?

Wie jeder Energieträger hat auch die Windenergie Vor- und Nachteile. Eine der größten Vorteile von Windenergie ist wahrscheinlich, dass es sich dabei um eine erneuerbare Energie handelt, die keine begrenzt vorhandenen Ressourcen verbraucht. Als erneuerbare Energie stößt die Windenergie in ihrem Betrieb ebenfalls keine Schadstoffe aus, die der Umwelt schaden könnten.

Zu Nachteile Windkraft gehört die Unzuverlässigkeit der Energieproduktion, denn: Die Winkdraftanlage kann nur dann Strom produzieren, wenn der Wind weht. Außerdem kann die gewonnene Energie nicht gespeichert werden sonder muss umgewandelt werden. Anbei erhalten Sie einen Überblick zu Vor- und Nachteile Windkraft:

Vor- und Nachteile Windkraft

Argumente für Windkraft

  • Windenergie schont die Umwelt
  • Windenergie ist theoretisch immer verfügbar
  • Schaffung neuer Arbeitsplätze
  • Viele potenzielle Flächen, vor allem Offshore
  • Schnelle Amortisierung der Investitionskosten
  • Eigene Stromproduktion verringert Importkosten

Argumente gegen Windkraft

  • Unzuverlässigkeit aufgrund Wetterabhängigkeit
  • Laute Geräusche der Windkraftwerke
  • Windenergie lässt sich nicht speichern
  • Probleme beim Naturschutz für Zugvögel

Wie funktioniert Windkraft?

Liegende Frau am Windenergie Buch lesen

Windkraft wird in Windkraftanlagen erzeugt. Der Rotor entnimmt dem Wind die Energie und wandelt sie in Drehbewegung um. Diese mechanische Energie wird dann mittels eines Generators in elektrische Energie umgewandelt, ähnlich wie bei einem Fahrraddynamo.

Die Stärke und Gleichmäßigkeit der Windgeschwindigkeit ist in höheren Lagen besser. Für den Stromertrag bedeutet es, dass dieser höher ist, je größer die gebaute Windkraftanlage. Der Stromertrag steigt jeweils um 1 % mit jedem Meter, den ein Windrad höher gebaut wird. Die Verdoppelung der Flügellänge steigert den Stromertrag um das Vierfache.

Die Amortisationszeit von Windkrafanlagen ist im Vergleich zu anderen erneuerbaren Energien relativ kurz. Eine Windkraftanlage kann bereits nach drei bis sieben Monaten so viel Energie produziert haben wie für Herstellung, Betrieb und Entsorgung aufgewendet wurde.

Windkraft Offshore und Onshore

Windkraft kann an Land, auf See und in allen Klimazonen produziert werden. Windkraftanlagen, die auf See aufgestellt werden, sind Windkraft Offshore. Dagegen steht Onshore für Windkraftanlagen an Küsten, in Bergen oder im Binnenland. Windkraft Offshore hat gegenüber Onshore vor allem den Vorteil, dass aufgrund der höheren und stetigeren Windgeschwindigkeit auf hoher See im Verhältnis doppelt so viel Strom produziert werden kann.

Nichtdestotrotz bilden Windparks an Land die häufigste Nutzung und das Einsetzen von Windparks Offshore ist mit einem weltweiten Anteil von 3,5 % aller installierten Windkraftanlagen noch immer ein Nischenprodukt. Auch die Internationale Energieagentur IEA rechnet damit, dass noch bis 2035 80 % des gesamten Zubaus an Windkraftanlagen Onshore erfolgen werden.

Welche Rolle spielt die Windkraft in Deutschland?

Die Geschichte der Windkraft in Deutschland reicht viele Jahrhunderte zurück. Ursprünglich wurden Windmühlen für mechanische Arbeiten wie das Mahlen von Getreide, das Spinnen von Baumwolle und das Sägen von Holz verwendet.

Mit der Entdeckung der Elektrizität und der Erfindung von Generatoren im späten 19. Jahrhundert entstanden die ersten Windkraftanlagen zur Stromerzeugung. Der große Aufschwung der Windkraft in Deutschland begann jedoch erst in den 1990er Jahren. Seitdem wurden mehrere zehntausend Windkraftanlagen installiert, die einen bedeutenden Beitrag zur nachhaltigen Stromerzeugung leisten.

Im Jahr 2023 war die Windkraft erneut die wichtigste Stromquelle in Deutschland: Es wurden 139,8 TWh Windstrom erzeugt, was 32 % der öffentlichen Nettostromerzeugung entspricht. Zum Vergleich: 1996 lag die Stromeinspeisung durch Windkraftanlagen bei lediglich 2,03 TWh. Die Stromerzeugung durch Braunkohle betrug 77,5 TWh, gefolgt von Erdgas mit 45.8 TWh, Steinkohle mit 36,1 TWh und Kernenergie mit 6,72 TWh.

Windkraft-Strom Rekord

Im ersten Quartal 2024 erreichte Deutschland durch günstige Wetterbedingungen einen neuen Windkraft-Strom Rekord. Es wurden 121,5 Milliarden Kilowattstunden Windstrom erzeugt, was einen Anstieg von 11,6 % im Vergleich zum Vorjahr darstellt.

Der Ausbau von Windkraft Deutschland

In den 1990er Jahren wurden viele Windkraftanlagen in windreichen Küstengebieten errichtet. Die Weiterentwicklung der Windenergieanlagen (höhere Anlagen, größere Rotordurchmesser) ermöglichte zunehmend die Verlegung ins Binnenland. Ende 2023 standen in Deutschland rund 28.677 Onshore-Windkraftanlagen. Die größten Onshore-Windparks mit über 100 MW Leistung befinden sich in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Thüringen.

Onshore Windkraft: Anlagen in Deutschland
🌲 Onshore Windkraft: AnlageInstallierte Leistung in Megawatt (MW)
Bürgerwindpark Reußenköge
Schleswig-Holstein
255
Windpark Holtriem
Niedersachsen
207,2
RH2-Werder/Kessin/Altentreptow
Mecklenburg-Vorpommern
201,15
Windpark Stößen-Teuchern
Sachsen-Anhalt
183,1
Windpark Hüselitz
Sachsen-Anhalt
151,3

Offshore Windparks sind vor allem an der Nordsee anzutreffen. Deren installierte Leistung kann zwischen 300 MW und 960 MW variieren. Einige der wichtigen Offshore Windparks sind Borkum Riffgrund 3 und He dreiht.

Offshore Windkraft: Anlagen in Deutschland
🌊 Offshore Windkraft: AnlageInstallierte Leistung in Megawatt (MW)
He dreiht
Nordsee
960
Borkum Riffgrund 3
Nordsee
900
Hohe See
Nordsee
497
Baltic Eagle
Ostsee
476
Merkur Offshore
Nordsee
396

Kann man mit Windkraft heizen?

Forscher der Universität Kiel haben dafür eine Lösung: Die überschüssige Energie zum Heizen mit elektrischen Heizungen nutzen! Der Vorschlag: Stadtwerke könnten den Strom zu günstigen Tarifen an Privathaushalte oder Kommunen verkaufen.

Das Konzept liegt laut den Kieler Wissenschaftler:innen schon länger vor, wurde jedoch bisher nicht umgesetzt. Es soll jedoch laut Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz daran gearbeitet werden, das Stromnetz auszubauen, um so die Windkraft effektiver nutzen zu können.

Laut Experten, könnte man durch effizientere Nutzung von Windenergie in Deutschland mehr Leistung der Windräder nutzen. Denn bis jetzt werden Windparks an besonders stürmischen Tagen abgeschaltet, da die hohe Stromproduktion das Netz überlasten könnte. Dadurch gehen jährlich circa 3,1 Milliarden Kilowattstunden Energie verloren.

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