Alles zu Kohle in Deutschland: Braunkohle & Steinkohle
Kohle ist ein brauner bis schwarzer, fester und fossiler Brennstoff. Braunkohle und Steinkohle als Arten davon sind vielseitig einsetzbar. Sie unterscheiden sich im Entstehungsprozess und ihrem Kohlenstoffanteil, Schwefelgehalt und Wasseranteil. Braunkohle ist der wichtigste einheimische fossile Energieträger in Deutschland und hat in 2024 rund 16,4% (Steinkohle 3,2 %) der Stromeinspeisung ausgemacht, was den Primärenergieverbrauch abdeckt. Bis 2038 soll der Kohle Ausstieg im Hinblick der Energiewende und dem Ausbau erneuerbarer Energien erreicht werden.
Das Wichtigste in Bezug auf Kohle im Überblick
Kohle wird als im Bergbau gewonnener brauner bis schwarze glänzender fester Brennstoff definiert. Kohle ist ein fossiler Brennstoff, der in verschiedenen Arten vorkommt, abhängig von der Art der pflanzlichen Ursprungsmaterialien, dem Druck, der Temperatur und der Zeit, die für die Kohlebildung benötigt wurden.
- Es wird zwischen Braunkohle und Steinkohle unterschieden.
- Kohle machte im Juli 2024 rund 19,6 % der Bruttostromerzeugung aus, davon 16,4 % Braunkohle und 3,2 % Steinkohle.
- Kohleausstieg in Deutschland wurde 2020 festgelegt und soll bis 2038 vollzogen werden.
- Braunkohle wird in Deutschland noch produziert
- Steinkohleförderung in Deutschland erwies sich als nicht wettbewerbsfähig und wurde 2018 eingestellt
Unterschied Braunkohle Steinkohle: Was ist anders, was ist gleich?
Was ist der Unterschied Braunkohle - Steinkohle? Der Inkohlungsprozess ist bei der Steinkohle ausgeprägter. Das Resultat zeigt sich in einer anderen chemischen Zusammensetzung der Kohle: Steinkohle enthält einen höheren Kohlenstoffanteil, einem höheren Schwefelgehalt und weniger Wasser.
Außerdem hat Steinkohle mit rund 32.000 kJ/kg einen höheren Heizwert als Braunkohle. Unterschiede sind auch qualitativ auszumachen, zum Beispiel durch eine gröbere und porösere Grundmaße. Schließlich wird Steinkohle nicht wie Braunkohle im Tagebau sondern im Tiefbau abgebaut.
Was ist Braunkohle & Entstehung Braunkohle
Die Braunkohle ist ein braun-schwarzes Sedimentgestein, das als fossiler Brennstoff zur Energieerzeugung verwendet wird. Dafür wird es heutzutage meist im Braunkohle Tagebau abgebaut und in Kraftwerken zur Strom- und Wärmeerzeugung genutzt.
Die Entstehung Braunkohle ist auf der Tertiär und das Miozän zurückzuführen, Erdzeitalter vor etwa 65 bis 2 Millionen beziehungsweise 25 bis 5 Millionen Jahren und hat mit dem Prozess der Inkohlung zu tun. Dafür hat sich als erstes organisches Material aus abgestorbenen Pflanzen (Bäume, Sträucher, Gräser) in Mooren als Torf angesammelt.
Im Laufe vieler Millionen Jahre wurden die entstandenen Torfmoore mit Meeres- und Flussablagerungen bestehend aus Sand und Kies überdeckt und hohen Drücken und Temperaturen ausgesetzt. Im Prozess der Inkohlung entstand zuerst Braunkohle, dann Steinkohle und schließlich Grafit.
Heizwert Braunkohle Der durchschnittliche Heizwert von Braunkohle beträgt rund 9.000 kJ/kg beziehungsweise 2,2 kWh/kg.
- Chemische Zusammensetzung von Braunkohle
- 40 % Kohle
- 55 % Wasser
- 5 % nicht brennbare Bestandteile wie Asche
Die wasser- und aschefreie Braunkohle, auch Reinkohle genannt, besteht größtenteils aus Kohlenstoff (zwischen 58 und 73 Prozent); weitere wesentliche Bestandteile sind Sauerstoff (zwischen 21 und 36 Prozent) und Wasserstoff (zwischen 4.5 und 8.5 Prozent). Neben geringen Anteilen diverser Spurenelemente kann der Schwefelgehalt von Braunkohle bis zu 3 Prozent betragen.
Braunkohle Abbau oder auch Braunkohle Tagebau
Früher fand der Braunkohle Abbau im Tiefbau statt, womit verschiedene Kohlsorten abgebaut werden konnten. Mit zunehmender Mechanisierung der Prozesse verschob sich der Abbau jedoch in den Braunkohle Tagebau. Die wirtschaftliche Förderung wird mithilfe von Großgeräte realisiert.
Der Braunkohle Abbau und die Nutzung der Braunkohle erfolgen stets auf der Basis des Bergrechtes, welches die Grundlage für alle bergbaulichen Tätigkeiten darstellt und mit Genehmigungsverfahren unter Beteiligung der Öffentlichkeit. Der Braunkohle Abbau beinhaltet folgende Schritte:
- Zuerst wird mit Schaufelradbaggern die oberste Bodenschicht selektiv abgetragen.
- Danach werden darunter liegende Schichten, bestehend aus Kiesen, Sanden und Tonen abgetragen, um die darunterliegende Braunkohle freizulegen. Die Braunkohleschichten befinden sich in etwa 280 - 450 Meter Tiefe.
- Dann erfolgt der eigentliche Braunkohle-Abbau. Die Braunkohle wird über Förderbänder oder mit Förderbrücken zum nahe gelegenen Kraftwerk transportiert und entweder unmittelbar eingesetzt oder vorerst in Kohlebunkern zwischengelagert.
- Nach dem Abbau kommen Absetzer zum Einsatz, welche für die Rekultivierung der abgetragenen Flächen zuständig sind. Kies, Sand und Tonen gelangen über Förderbänder bis zum Abwurfsausleger und verteilen sich von dort wieder auf die zuvor ausgekehlten Bereiche des Tagebaus.
Für den Braunkohle-Abbau sind große Flächen in Form von Wäldern oder Feldern notwendig. Diese werden nach Inanspruchnahme durch den Bergbaubetrieb wieder rekultiviert, indem Flächen aufgeforstet und wieder bewirtschaftet werden.
Verbliebene Restlöcher werden ebenfalls mit Wasser gefüllt und somit zu Seen für den touristischen Zweck umgestaltet. Je nachdem müssen für die Lagerstätte von Braunkohle ebenfalls Dörfer umgesiedelt werden, was nicht immer ganz konfliktfrei vonstattengeht.
Wie sieht es mit der Braunkohle Deutschland aus?
Braunkohle ist in Deutschland noch der wichtigste einheimische fossile Energieträger. Er ist reichlich vorhanden und kann subventionsfrei gewonnen werden. Die Braunkohle Förderung Deutschland findet in drei Revieren statt:
- Im rheinischen Revier in der niederrheinischen Bucht
- Im Lausitzer Revier
- Im Mitteldeutschen Revier
Die Jahresförderung der drei Reviere betrug 2023 rund 102 Millionen Tonnen, welches 46% der gesamten Braunkohle Produktion der EU entspricht. Damit ist Deutschland im internationalen Vergleich das größte Braunkohleförderland, gefolgt von China, Russland und den USA.
(Quelle: Strommix Deutschland,Statista, 2024)
Laut Umwelt Bundesamt basierten im März 2024 rund 17 % des Primärenergieverbrauchs in Deutschland auf Stein- und Braunkohle. Bei der Bruttostromerzeugung machte Kohle sogar rund 19,6 % aus, davon 16,4 % Braunkohle und 3,2 % Steinkohle.
Dies wird sich in Zukunft jedoch ändern: Mit der Umsetzung der Energiewende und dem Inkrafttreten des Kohleausstiegsgesetzes im Juli 2020 soll die Stromerzeugung aus Kohle Schritt für Schritt bis Ende 2038 beendet werden und erneuerbare Energien wie die Windenergie oder die Solarenergie weiter ausgebaut werden.
Braunkohle Ausstieg - Wann ist Schluss?
Der Kohleausstieg aus der Stromversorgung wurde am 3. Juli 2020 vom Bundestag und Bundesrat bestimmt und soll schrittweise bis Ende 2038 vollzogen werden. Da damit eine grundlegende Umstellung der Energieversorgung weg von fossilen Brennstoffen und hin zu erneuerbaren Energien einhergeht, wurde gleichzeitig ein Strukturstärkungsgesetz verabschiedet.
Zusammen mit der Strukturstärkung und dem Ausbau von Wind- und Sonnenenergie soll der Braunkohle Ausstieg verlässlich, sozialverträglich und rechtssicher durchgeführt werden können. Der Braunkohle Ausstieg basiert auf mehreren Gründen:
Der erste und wahrscheinlich wichtigste Grund ist, dass bei der Verbrennung von Braunkohle klimaschädliche CO2-Emissionen entstehen. Obwohl die Menge an CO2-Emissionen im Laufe der Zeit mit besseren Wirkungsgraden der Kraftwerke reduziert werden konnte, ist und bleibt der Ausstoß der schädlichen Treibhausgase im Vergleich zu anderen Brennstoffen vor allem im Vergleich zu erneuerbaren Energien, sehr hoch.
Der Braunkohle-Abbau und deren Verarbeitung in Kraftwerken verursacht tiefgreifende Eingriffe in die Natur: Wälder werden abgeholzt, womit Flora und Fauna verloren geht, Felder werden zerstört und Dörfer werden abgerissen. Obwohl beanspruchte Flächen wieder beforstet und kultiviert werden, sollten negative Einflüsse mit einer vorausschauenden Umweltplanung reduziert werden. Daraus entsteht die Forderung nach umweltschonenden Alternativen.
Emissionsbilanz verbessern Mit dem schrittweisen Kohleausstieg werden die CO2-Emissionen in den nächsten zehn Jahren um voraussichtlich zehn Millionen Tonnen pro Jahr reduziert. Je nach Brennstoff (Braun- oder Steinkohle), Auslastung und Wirkungsgrad des Kraftwerkes kann die Zahl variieren.
Was sind Braunkohle Briketts?
Braunkohle Briketts werden für die Heizung von Wohnräumen in Heizkessel, Kaminen oder Kachelöfen angewendet und zeichnen sich vor allem durch ihre langsame und gleichmäßig Verbrennung aus. Infrage kommen Braunkohle Briketts außerdem in Dauerbrandöfen, bei denen die Glut besonders lange hält.
Das Problematische bei Braunkohle Briketts ist, dass sie bei der Verbrennung Schadstoffe wie zum Beispiel Schwefeldioxid, Stickoxide und Feinstaub ausstoßen. Dies führt nicht nur zu unangenehmen Gerüchen, sondern belastet auch die Umwelt. Hier die Vor- und Nachteile von Braunkohle Briketts im Überblick:
Braunkohle Briketts Vor- und Nachteile
Vorteile
- Langsame und gleichmäßige Verbrennung.
- Langanhaltende Wärme im Haushalt
- Selteneres Nachlegen
Nachteile
- Fossiler Brennstoff (endlich)
- Bei Verbrennung Ausstoss von Schadstoffen
- Zum Abbau mit Eingriffen in die Natur verbunden
- Unangenehme Gerüche durch Abgase bei Verbrennung
Generell werden Braunkohle Briketts nie komplett alleine zur Beheizung des Kamins verwendet. Meistens kommt als erstes Kaminholz zur Anwendung, um die Holzheizung schnell und einfach zu entfachen. Erst danach werden Braunkohle Briketts eingesetzt, um für eine lang anhaltende Glutbildung zu sorgen. Die entstandene Glut kann sogar über die ganze Nacht hinweg aufrechterhalten werden, ohne dass nachgelegt werden muss.
Sie möchten Braunkohle Briketts kaufen?
Sie wollen Braunkohle kaufen? Braunkohle Briketts sind bei Brennstoffhändlern aber auch im Baumarkt erhältlich. Briketts können in 25kg Paketen in der Regel gekauft werden. Das Kilogramm kostet zwischen 30 und 40 Cent beziehungsweise zwischen fünf und sechs Cent pro Kilowattstunde.
Dementsprechend ist der Braunkohle Preis im Vergleich zu anderen Brennstoffpreisen wie der Ölpreis oder Gaspreis für den Betrieb der Heizung günstig. Das hat unter anderem damit zu tun, dass Braunkohle Briketts keinen Weltmarktschwankungen unterliegt. Bei der Anschaffung einer Kohleheizung sieht es jedoch ein wenig anders aus: Da ist mit höheren Kosten als bei einer Gasheizung oder einer Ölheizung zu rechnen.
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Was ist Steinkohle?
Steinkohle, auch schwarzes Gold genannt, ist ein schwarzes, häufig fettig glänzendes Sedimentgestein. Als fossiler Energieträger wird Steinkohle im Untertagebau gewonnen und vor allem zur Strom- und Wärmeerzeugung genutzt.
Als fossiler Brennstoff ist Steinkohle begrenzt verfügbar und stößt bei der Verbrennung auch umweltschädliche Stoffe wie Schwefeldioxid, Stickstoffoxid oder Staub- und Schwermetallspuren aus.
Steinkohle lässt sich in verschiedene Arten unterteilen. Je älter die Steinkohle, also je länger sie den Prozess der Inkohlung durchlief, desto höher ist ihr Kohlenstoffgehalt und desto geringer ihr Wassergehalt.
Somit hat die jüngste Steinkohle, die Flammkohle, einen Kohlenstoffgehalt von etwa 76 Prozent; während die älteste und hochwertige Steinkohle, die Anthrazitkohle, einen Kohlenstoffgehalt von 92 % hat. Die chemische Zusammensetzung der Steinkohle zeichnet sich weiterhin auch durch einen geringen Prozentsatz an mineralischen Bestandteilen wie zum Beispiel Asche aus.
Steinkohle Verwendung
Steinkohle ist ein Rohstoff, der vielseitig einsetzbar ist:
- Strom- und Wärmeerzeugung
- Stahlindustrie: Im Veredelungsprozess der Kohleentgasung entsteht Koks als veredelte Steinkohle, die als Reduktionsmittel bei der Metallgewinnung und Verhüttung von Eisenerz zu Eisen unverzichtbar ist.
- Chemieindustrie: Ein weiteres Nebenprodukt der Kohleentgasung ist Steinkohleteer: Zur Arzneimittelherstellung oder zur Herstellung von Teer, Schwefel, Stadtgas und Ammoniak.
- Bauindustrie: Nicht chemisch verarbeitbares Teerpech kann auch in der Bauindustrie wie zum Beispiel im Straßenbau als Asphalt Verwendung finden.
- Benzin: Veredelte Steinkohle in Kombination mit Braunkohle kann unter anderem auch zur Synthese von Benzin eingesetzt werden.
Steinkohle kaufen
Steinkohle kann für verschiedene Heizungsarten genutzt werden, unter anderem in Kaminen und Kachelöfen oder in Brennwertkesseln. Steinkohle Briketts ermöglichen Ihnen bei der Befeuerung einen handlichen Umgang.
Steinkohle kaufen ist aber auch möglich für gewerbliche und industrielle Zwecke wie zum Beispiel im Einsatz in Dampfloks oder für das Gießen von Metallen. In der Tat gibt es verschiedene Steinkohle Sorten, die sich in ihren Eigenschaften, Heizwerten und Körnungen unterscheiden und damit je nach Verwendung besser geeignet sind als andere:
- Flammkohle
- Gasflammkohle
- Gaskohle
- Fettkohle
- Magerkohle
- Anthrazitkohle
Die meisten Steinkohle-Arten sind entweder lose oder verpackt verfügbar, lassen sich online kaufen und beliefern direkt zu Ihnen nachhause. Bei der hohen Anzahl Angebote ist es jedoch empfehlenswert, sich vorher beraten zu lassen und allenfalls ein individuelles Angebot anzufordern.
Steinkohle Preis
Der Steinkohle Preis für Importkohle wird vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) monatlich ermittelt sowie vierteljährlich und jährlich veröffentlicht. Demnach beträgt der Steinkohle Preis Stand Oktober 2024 pro Tonne Steinkohleeinheit 124,00 Euro. Das bisherige Hoch des Steinkohle-Preises lag 2008 mit 131,80€ pro Tonne Steinkohleeinheit.
Erdzeitalter Steinkohle und Steinkohle Entstehung
Das Erdzeitalter Steinkohle ist Karbon. Karbon stammt aus dem lateinischen Wort carbo, das Kohle bedeutet. Die Steinkohle Entstehung ist also auf die Zeit vor 345 bis 280 Millionen Jahren zurückzuführen, in der eine Sumpfvegetation den größten Teil der Erde bedeckte.
Im Prozess der sogenannten Inkohlung wurde die abgestorbene Vegetation mit Schichten aus Sand, Kies und Schlamm bedeckt und damit in immer tieferen Erdschichten hohen Drücken und Temperaturen ausgesetzt.
Die Folge war eine chemische Reaktion, die Sauerstoff- und Wasserstoffgehalte abspalteten. Das führte dazu, dass der Kohlenstoffgehalt zunahm. Je länger die Inkohlung fortschritt, desto weniger Sauerstoff und Wasserstoff enthielt die Kohle. So kam es dazu, dass im Verlauf der Inkohlung zunächst Torf entstand, dann Braunkohle, Steinkohle und schließlich Grafit.
Steinkohle Abbau
Der Steinkohle-Abbau findet nicht wie der von Braunkohle im Tagebau, sondern im Untertagebau statt. Das hat damit zu tun, dass sich Steinkohle in tieferen Erdschichten als Braunkohle befindet. Zum Steinkohleabbau kommt die Methode des Strebbaus zur Anwendung. Folgende Schritte beinhaltet der Steinkohle-Abbau:
- Als Erstes werden mehrere Schächte abgeteuft und Transportstrecken daran angelegt, um zu den Abbaugebieten zu gelangen. Die daraus entstehenden Grubenanlagen haben eine Größe von 30 bis 100 Quadratkilometer.
- Der eine Förderschacht gewährleistet die Frischluftzufuhr und dient zum Transport von Menschen, Materialien und Kohle, der andere saugt mithilfe eines Grubenlüfters die verbrauchte Luft ab.
- Um von den Schächten zur Kohle zu gelangen, werden mithilfe mechanischer und computergesteuerten Streckenvortriebsmaschinen Richtstrecken angelegt.
- Danach folgt der eigentliche Steinkohle-Abbau im Streb. Dafür bauen kettengetriebenen Kohlehobel oder Walzenschrämlader das sogenannte Kohleflöz zwischen den Streben ab.
- Das Kohleflöz wird über Förderbänder oder in Elektrozügen zurück zum Förderschacht transportiert.
- Beim Förderschacht angelangt, wird die Steinkohle an die Oberfläche, über Tage, gebracht.
Der Steinkohle-Abbau hinterlässt große Hohlräume, die nur sehr schwierig wieder zu befüllen und deshalb meist nicht vollständig wieder befüllt werden. Die Folge davon sind Bergsenkungen oberhalb der Abbaugebiete, die erhebliche Schäden an die Umgebung verursachen können. Sollte das der Fall sein, werden diese von den Bergwerksbetrieben finanziell ausgeglichen.
Steinkohle Deutschland- Kohleausstieg
Kohle ist nebst den erneuerbaren Energien für die Stromproduktion noch immer einer der wichtigsten Energieträger in Deutschland.
Die Steinkohle Deutschland befindet sich jedoch seit Jahren in einem Umstrukturierungsprozess: So wurde die einheimische Steinkohleförderung bereits Ende 2018 eingestellt und damit die zwei letzten Steinkohle Abbaugebiete Prosper-Haniel und Ibbenbüren geschlossen. Grund dafür war die kontinuierliche Senkung der Steinkohleförderung in Deutschland:
Laut Statista ist die Steinkohleförderung seit den 70er Jahren von über 100 Millionen Tonnen pro Jahr bis 2018 auf unter 3 Millionen Tonnen gesunken. Die Steinkohleförderung Deutschland ist international nicht mehr wettbewerbsfähig gewesen. Seit der Schließung der letzten Abbaugebiete sichert sich Deutschland die Versorgung des deutschen Marktes mit Steinkohle zu über 97 % aus internationalen Einfuhren, 2023 mit rund 27,2 Millionen Tonnen.
Marie's Expertentipp:
Verwenden Sie effiziente Heiztechnologien wie Brennwertkessel, um bei der Nutzung von Braun- oder Steinkohle Energie zu sparen. Diese maximieren die Energieausbeute, reduzieren den Kohleverbrauch und schonen die Umwelt.