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Energiekrise: Aktuelle Lage, Gründe und Folgen im Überblick
Die Energiekrise ist nach Angaben von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck beherrschbar geworden und könnte bis Ende 2024 überwunden sein. Dennoch beeinflussen die Folgen das tägliche Leben und die wirtschaftliche Stabilität in Deutschland. Insbesondere die Preissteigerungen bei Strom und Gas, die Umstellung auf alternative Energiequellen und die Notwendigkeit umfassender politischer Maßnahmen prägen die aktuelle Lage.
Was ist der aktuelle Stand der Energiekrise?
Auch wenn sie noch nicht vollständig überwunden ist, hat sich die Energiekrise in Deutschland 2024 deutlich entspannt. Mit vollen Gasspeichern, neuen LNG-Terminals und der Rückkehr zu Kohlekraftwerken zur Stabilisierung des Energiesystems hat Deutschland eine sehr reale Gefahr einer Energiekrise abgewendet.
- Gasversorgung und Preise: Dank der Diversifizierung der Gasversorgung und dem Bau von LNG-Importinfrastrukturen sind die Preise für Gas gesunken. Die Regierung erwartet, dass die Gasspeicher auch im Winter 2024/2025 ausreichend gefüllt sein werden.
- Erneuerbare Energien: Im ersten Halbjahr 2024 stammten fast 60 % der öffentlichen Stromversorgung aus erneuerbaren Energien, was einen neuen Rekord darstellt. Wind- und Solarenergie haben fossile Brennstoffe in der Stromproduktion übertroffen.
- Energieverbrauch und Emmissionen: Trotz des Anstiegs der Gaspreise ist der Energieverbrauch gesunken, und die Emissionen von Treibhausgasen sind um etwa 2 % zurückgegangen. Die Regierung arbeitet weiterhin an der Beschleunigung der Energiewende und plant, den Kohleausstieg auf 2030 vorzuziehen.
Der Gasspeicher Füllstand 2024 Stand August 2024 sind die Gasspeicher in Deutschland zu knapp 92% gefüllt. Diese hohe Füllstandsrate zeigt eine deutlich verbesserte Versorgungssicherheit im Vergleich zu den Vorjahren. Maßnahmen zur Diversifizierung der Gasquellen und der Bau neuer LNG-Terminals haben wesentlich dazu beigetragen, dass die Gasspeicher gut gefüllt sind und Deutschland besser auf den Winter vorbereitet ist.
Was war die Energiekrise 2022?
Bei der Energiekrise 2022 handelte es sich um eine Gasknappheit auf dem Weltmarkt bei gleichzeitig wachsender Nachfrage. Dieses Phänomen lies die Energiepreise in die Höhe schnellen.
Europa war davon besonders stark betroffen, daher natürlich auch Deutschland. Die Energiekrise war jedoch nicht nur auf Europa begrenzt, sondern auch im Rest der Welt deutlich spürbar.
Hintergrund und Vorgeschichte der Energie Preiskrise 2022
Einerseits führte der lange und strenge Winter 2020/2021 zu einem hohen Erdgasverbrauch und leerte die Gasvorräte. Dem strengen Winter folgte daraufhin ein wind- und sonnenarmer Sommer, der wenig Solar- und Windenergie produzieren ließ.
Zudem hatten Hauptgaslieferanten in Europa wie Norwegen mit häufigen Produktionsausfällen zu kämpfen, was die Energiekrise zusätzlich verschärfte. Nebst all diesen Faktoren steigerte auch die CO2-Steuer die Energiepreise.
- Winter 2020/2021
- Wind- und sonnenarmer Sommer
- Produktionsausfälle in Norwegen
- CO2-Steuer
Andererseits ist die Nachfrage nach Erdgas seit Jahresbeginn 2021 aus unterschiedlichen Gründen immer weiter gestiegen. Da es sich um eine globale Nachfrage handelte, kamen immer weniger Schiffe in Europa an.
Russland, Europas größter Gaslieferant, hat zudem aus strategischen und/oder infrastrukturellen Gründen die Gaslieferung gedrosselt. Der genaue Grund war zu diesem Zeitpunkt der Energiekrise noch unklar und warf viele Fragen auf. Gewiss ist jedoch, dass aufgrund dessen die Gasvorräte nicht wie gewohnt im Sommer vollständig aufgefüllt worden sind.
Am 24. Februar griff Russland dann die Ukraine an und als Reaktion europäischer Sanktionen verknappte Russland im Laufe des Jahres 2022 seine Gaslieferungen, was zu einer deutlichen Verschärfung der Energiekrise führte.
- Steigende Nachfrage nach Erdgas
- Weniger Schiffe kommen in Europa an
- Gasvorräte wurden nicht vollständig aufgefüllt
- Reduzierte russische Gaslieferungen
Es gab also verschiedene Ursachen, die in Europa zur Angebots- und Gasknappheit führten. Russland ist Europas größter Gaslieferant aber nicht der einzige. Anbei ein Überblick auf die europäischen Gaslieferanten in 2022:
In der folgenden Abbildung ist der Anteil der Importeure von Gas für Europa in 2023 zu sehen. Russland´s Anteil ist seit 2022 deutlich zurückgegangen.
(Quelle: Infographic - Where does the EU’s gas come from?, 2024, Rat der Europäischen Union)
Wieso wurde während der Energiekrise auch der Strom teurer?
Wieso Gaspreise bei Gasknappheit steigen ist verständlich, wieso aber sind auch die Strompreise in der Energiekrise gestiegen? – Weil Erdgas auch zur Stromerzeugung benötigt wird. Der wind- und sonnenarme Sommer 2021 erforderte eine zusätzliche Stromproduktion durch Gas. Zudem wurde mehr Gas für die Stromproduktion benötigt, da die Erzeugung durch Atomkraft und Kohle aufgrund des Atomausstiegs und der Klimaziele 2030/2050 reduziert wurde.
Ein ähnliches Szenario konnte man seinerzeit auch außerhalb Europas finden, wie zum Beispiel in China und Brasilien, wo Strom ebenfalls zunehmend mit Erdgas produziert wird.
Was hat die EU gegen die Energie Preiskrise unternommen?
Die EU hat während der Energiekrise verschiedene Maßnahmen beschlossen, die die Auswirkungen abmildern sollten. Die Ziele bestanden dabei insbesondere darin, die Energieversorgung zu diversifizieren und die finanziellen Belastungen für Haushalte und Unternehmen zu reduzieren.
- Reduktion des Stromverbrauchs während Spitzenzeiten: Ziel war es, den Stromverbrauch während der teuersten Stunden um 5 % zu senken. Dies wurde durch eine bessere Lastverteilung und gezielte Energiesparmaßnahmen erreicht, um die Energiekosten zu senken und die Netzstabilität zu verbessern.
- Befristete Obererlösgrenze für “inframarginale Stromerzeuger”: Stromerzeuger, die während der Energiekrise aufgrund der Unabhängigkeit von Gas günstig Strom produzieren konnten, haben enorme Gewinne erwirtschaftet. Deswegen wurden vorübergehend Erlöse mit 180 €/MWh gedeckelt und Erlöse oberhalb dieser Grenze abgeschöpft. Mitgliedstaaten wurden ebenfalls dazu angehalten, bei reichen Abschöpfungen diese an benachteiligte Nachbarländer weiterzugeben.
- Ein Solidaritätsbeitrag im Raffineriebereich: Überschussgewinne aus dem Raffineriebereich, die während der Energiekrise eingefahren wurden, sollten ebenfalls in Form eines “Solidaritätsbeitrags” abgegeben werden. Raffinerien, die Gewinne erzielt haben, die deutlich über den Gewinnen der Vorjahre lagen, sollten Anteile davon an gefährdete Energieverbraucher wie Haushalte und stark betroffene Unternehmen abgeben.
Was waren die Folgen für die Energieversorger?
Die Energiepreiskrise hatte insbesondere für die Energieversorger erhebliche Folgen, da sie vor der Herausforderung standen, gestiegene Energiekosten auszugleichen, ihre Betriebseffizienz zu verbessern und gleichzeitig die Versorgungssicherhit zu gewährleisten.
- Erhöhte Betriebskosten: Die steigenden Kosten für den Einkauf von Gas, Öl und anderen Energieträgern haben die Betriebskosten der Energieversorger erhöht.
- Schwierigkeiten bei der Preisweitergabe: Energieversorger standen vor dem Problem, wie viel der gestiegenen Kosten an die Endverbraucher weitergegeben werden können, ohne Kunden zu verlieren.
- Kundenverluste: Verbraucher suchten nach günstigeren Alternativen, was zu einem erhöhten Wechsel zu anderen Anbietern führte.
- Verschiebung von Investitionen: Geplante Investitionen in neue Projekte wurden verzögert oder gestrichen, um finanzielle Stabilität zu gewährleisten.
- Vertrauensverlust: Die Preiskrise führte zu einem Vertrauensverlust bei den Verbrauchern, die die Energieversorger für die hohen Preise verantwortlich machten.
- Erhöhter Druck zur Nachhaltigkeit: Die Krise hat den Druck auf Energieversorger erhöht, in erneuerbare Energien zu investieren und nachhaltigere Geschäftspraktiken zu entwickeln, um langfristig stabilere Energiepreise anbieten zu können.
Wie kann ich mich vor weiteren Energiepreiskrisen schützen?
Auch wenn die Energiekrise größtenteils überwunden ist und sich die Preise für Verbraucher wieder stabilisiert haben, kann nicht ausgeschlossen werden, dass uns auch in Zukunft Energiepreiskrisen bedrohen. Um sich als Verbraucher bestmöglich davor zu schützen, gibt es verschiedene Maßnahmen, die Sie treffen können.
Marie's Expertentipp:
Investieren Sie in erneuerbare Energien wie Solaranlagen und Wärmepumpen, um die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren. Das hat nicht nur einen positiven Effekt auf Ihren CO₂-Fußabdruck, sondern schützt Sie auch effektiv vor den Folgen von Energiekrisen.
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