Sondermüll entsorgen: Recyclinghof und weitere Optionen

Der einfachste Weg, um Sondermüll zu entsorgen, ist ein Besuch beim nächstgelegenen Recyclinghof. Dort können Sie die meisten Arten von Sondermül wie Farben, Lacke. Batterien oder Elektrogeräte loswerden. In vielen Fällen ist die Abgabe kostenlos, manchmal können für bestimmte Abfälle aber auch geringe Gebühren anfallen. Kleine Elektrogeräte, Batterien und Leuchtmittel können oft einfach im Handel zurückgegeben werden.
Was ist Sondermüll?
Die Abfallverzeichnis-Verordnung (AVV) regelt in Deutschland die verschiedenen Kategorien von Abfällen. Eine Kategorie umfasst den Sondermüll, welcher wiederum zwischen gesundheitsgefährdenden, krankheitserregenden, brennbaren, explosiven, wassergefährdenden und Luft gefährdenden Abfällen unterscheidet.
In der Regel erkennen Sie Sondermüll aufgrund der Warnsymbole auf den Verpackungen wie zum Beispiel einem toten Fisch, einer Flamme oder einem Totenkopf.
Aufgrund seiner Eigenschaften muss Sondermüll speziell entsorgt werden. Je nachdem, um welche Art von Sondermüll es sich handelt, wird der Abfall wiederum auf die eine oder andere Weise entsorgt. Anbei finden Sie eine Liste, mit einigen Sondermüll Beispielen. Beachten Sie, dass es sich dabei um eine Auswahl handelt, denn in der AVV werden insgesamt über 400 gefährliche Abfallarten aufgelistet.
- Spraydosen, Lacke und Farben
- Klebstoffe und Leim
- Batterien und Autobatterien
- Energiesparlampen
- Medikamente
- Reinigungsmittel und Desinfektionsmittel
- Pestizide und Insektenvertilgungsmittel
- Altöl und Schmierstoffe
- Druckerkartuschen / Toner
Sondermüll entsorgen: Wo muss der Sondermüll hingebracht werden?
Das Wichtigste bei der Entsorgung von Sondermüll ist, dass Sie ihn nicht in die normalen Recycling-Tonnen werfen oder, falls in flüssiger Form, in den Abfluss gießen. Generell gibt es sogenannte Wertstoffhöfe, welche den Sondermüll bis zu gewissen Mengen kostenlos entgegennehmen. Es bestehen aber auch andere Möglichkeiten, wenn Sie Sondermüll entsorgen wollen: In Supermärkten, in Apotheken und an anderen Orten.
- Supermärkte und Drogerie: Batterien und Energiesparlampen können einfach in Container geworfen werden, die in Supermärkten und Drogerien, meist im Eingangsbereich, zur Verfügung gestellt werden.
- Apotheken: Alte Medikamente können meistens in Apotheken abgegeben werden-
- Spezielle Sammelstellen: Altöl können Sie an die spezielle Sammelstelle bringen, die sich gesetzlich festgelegt in unmittelbarer Nähe der Verkaufsstelle befinden muss. Die Entsorgung ist kostenlos, sofern Sie den Kassenbeleg vorweisen können. Ansonsten steht eine Gebühr von bis zu drei € pro Liter an. An ausgewiesenen, privaten oder öffentlichen Sammelstellen können zum Beispiel auch Elektrogeräte abgegeben werden.
- Elektrofachmärkte: Kleine Geräte wie zum Beispiel Smartphones, elektrische Zahnbürsten oder Rasierer müssen kostenlos entgegengenommen werden. Auch bei großen Geräten wie Fernseher oder Kühlschränke besteht bereits Rücknahmepflicht, sofern es sich um einen großen Händler mit einer Verkaufsfläche von mehr als 400 m² handelt; bei einem Onlinehandel wird die Versand- und Lagerfläche zugrunde gelegt.
- Recyclinghöfe: Viele Gemeinden betreiben Recyclinghöfe für die Entsorgung von regulärem Abfall, aber auch von Sondermüll. Angeboten wird unter anderem die Entsorgung von Medikamenten, Elektroschrott und Altöl, größtenteils kostenfrei aber auch gebührenpflichtig, wie zum Beispiel Altöl.
- Schadstoffmobile: Schadstoffmobile sind meist kommunale Fahrzeuge, die zu bestimmten Terminen im Jahr Sondermüll abholen. Dazu gehören Medikamente, Reste von Reinigungsmitteln, alte Farben und Lacke, Batterien, Akkus und mehr. Die Abnahme erfolgt persönlich und in haushaltsüblichen Mengen.
Elektroschott verhindernWenn Sie beim Kauf neuer Elektrogeräte stromsparende Modelle wählen, müssen Sie diese seltener ersetzen und reduzieren so Elektroschrott. Gleichzeitig sparen Sie Strom und senken Ihren Energieverbrauch.
Erweiterte Rücknahmepflicht von Elektrogeräten seit 2022
Seit dem 1. Januar 2022 wurde die Rücknahmepflicht von Elektrogeräten ausgeweitet: Neu müssen nicht nur Elektrofachmärkte, sondern auch Supermärkte, die nebst Lebensmittel auch elektrische Geräte auf einer Verkaufsfläche von mindestens 800 m² anbieten, Rücknahmestellen einrichten.
Auch kleine Online-Hänlder müssen seit dem 1. Juli 2022 bei jedem Kauf von Neugeräten die kostenlose Abholung und Entsorgung eines alten Gerätes anbieten und sogar aktiv auf diese Möglichkeit hinweisen.
Photovoltaik Entsorgung Sondermüll

Die Photovoltaik Entsorgung wird in der WEEE-Richtlinie (Waste of Electrical and Electronic Equipment) geregelt und verpflichtet Produzenten, nicht mehr betriebsfähige Solarplatten für Strom zurückzunehmen und sachgerecht zu entsorgen.
Bei bis zu 40 Solarplatten wenden Sie sich an die nächste kommunale Sammelstelle, welche für das Einsammeln und für den Transport der Solarplatten an den Recyclungsbetrieb zuständig ist. Bei mehr als 40 Solarplatten wenden Sie sich an den Herstellerverband PV Cycle, welcher dann das Einsammeln der Solarplatten per LKW organisiert.
Beide Varianten sind für Sie kostenlos. Das gilt auch bei anderen Komponenten der Solaranlage wie zum Beispiel Wechselrichter, Solarbatterien oder Solarspeicher, sofern Sie beim Händler abgegeben werden, der die Elektronik dann wiederam an den Hersteller weitergibt. Bei der Abgabe bei Sammelstellen müssen Sie mit Gebühren rechnen.
Wie wird Sondermüll entsorgt?
Laut EU-Recht muss bestimmmter Sondermüll entsorgt werden, während andere Arten recycelt werden können. Bisher wird Sondermüll aber nur in wenigen Fällen wiederverwertet, da die Verwertung mit viel Aufwand verbunden ist. Ein Beispiel der Wiederverwertung sind Leuchtstoffröhren, die mithilfe verschiedener Systeme in die einzelnen Bestandteile getrennt werden können, womit am Ende nur noch Quecksilber entsorgt werden muss.
- Um den Sondermüll zu entsorgen, wird er als Erstes in speziellen Sonderbehältern zu Sondermüllverbrenungsanlagen oder Sondermülldeponien transportiert.
- In den Verbrennungsanlagen wird der Sondermüll verbrannt, wofür aufgrund der hohen Brenntemperaturen eine besondere Genehmigung erfoderlich ist.
Sondermülldeponien sind speziell abgedichtete Standorte, die verhindern, dass die Schadstoffe in den Boden oder in die Luft geraten. Trotzdem kann nie ganz sichergestellt werden, dass solche Schadstoffe nicht in die Umwelt gelangen!
Sondermüll entsorgen Kosten

Bei kleinen Mengen können Sie Sondermüll kostenlos entsorgen. Dazu zählen Materialien wie Farben und Lacke, chemische Reinigungsmittel, Batterien, Energiesparlampen und alte Medikamente. Je nach Wertstoffhof liegt die Obergrenze für diese kostenlosen Mengen bei fünf bis zehn Kilogramm, manchmal sogar bis zu 20 Kilogramm.
Bei größeren Mengen muss mit zusätzlichen Kosten für die Entsorgung gerechnet werden: Die Sondermüll Kosten hängen dabei von der Region, dem jeweiligen Schadstoff, der Gefährlichkeit des Materials und der zu entsorgenden Menge ab.
Die Entsorgungskosten liegen normalerweise zwischen 0,50 und 2 € pro Kilogramm. Ausnahmen sind Feuerlöscher und Druckgasbehälter, für die eine Gebühr von 5 bis 10 € pro Stück anfällt, sowie Quecksilber, das über 12 € pro Kilogramm kosten kann.

Sondermüll in Berlin, Hamburg, Köln und München entsorgen
Wenn Sie in Berlin, Hamburg, Köln oder München wohnen, finden Sie unten die Adressen der Wertstoffhöfe. Falls Sie in einer anderen Region leben, können Sie online über Plattformen wie die Gelben Seiten oder elektroschrott.de schnell herausfinden, wo Sie Sondermüll in Ihrer Nähe entsorgen können.
Stadt | Sondermüll Wertstoffhof |
---|---|
Berlin | BSR Recyclinghof Asgardstraße Asgardstr. 3 13089 Berlin 030 759 249 00 |
Berlin | BSR Recyclinghof Behmstraße Behmstr. 74 10439 Berlin 030 759 249 00 |
Hamburg | Stadtreinigung Hamburg Recyclinghof Lademannbogen 32 22339 Hamburg 040 257 60 |
Hamburg | Stadtreinigung Hamburg Recyclinghof Rondenbarg 52 22525 Hamburg 040 257 60 |
Köln | AWB Abfallwirtschaftsbetriebe Köln GmbH Maarweg 271 50825 Köln 0221 922 22 24 |
Köln | Containerdienst LÖWE Köln GmbH Buchholzstraße 48 51061 Köln 0221 169 984 71 |
München | AWM München Wertstoffhof Bayernkaserne, Trostberger Straße 80939 München 089 233 962 00 |
München | AWM München Wertstoffhof Lindberghstraße 8 80939 München 089 233 962 00 |
Exkurs: Was ist Sperrmüll?
Unter Sperrmüll fallen alle Haushaltsgegensände, die bei einem Umzug üblicherweise mitgenommen werden oder bei der Entsorgung aufgrund Ihrer Größe oder Ihres Gewichts nicht in die reguläre Mülltonne passen. Dazu gehören also zum Beispiel Möbel, Matratzen oder Teppiche. Zäune, Türen oder Fenster gehören nicht zu solchen Haushaltsgegenständen und sind demnach nicht Spermüll, sondern Bauabfälle.
Sperrmüll anmelden: Wie oft im Jahr kostenlos?
Eins bis zweimal im Jahr können private Haushalte Spermüll anmelden. Das kann entweder online oder telefonisch unter Angabe des Stellplatzes und der zu entsorgenden Gegenstände gemacht werden. Am vereinbarten Termin kommt die Sperrmüllabfuhr bei Ihnen Zuhause vorbei und nimmt die angemeldete Sperrmüllmenge entgegen - kostenlos. Wichtig dabei ist lediglich, dass der Abfall bereits nach Sorten getrennt ist und am Grundstück zur Abfuhr bereitgestellt wird.
Wo Sperrmüll entsorgen?
Nebst der Möglichkeit, Sperrmüll anzumelden, können Sie Sperrmüll auch selbständig an einem Wertstoffhof abgeben. Obwohl Sie dort gleichzeitig andere Abfälle wie Metall- und Elektroschrott abgeben können, müssen Sie dafür mit Gebühren rechnen.