Gasverbrauch Deutschland: Ist er ausreichend gesunken?

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Ein Gasbehälter und eine Flamme für den Gasverbrauch Deutschland

Wie hoch ist der Gasverbrauch Deutschland? Seit Juni 2022 gilt die Alarmstufe des Notfallplans Gas. Bürger/innen und Industrie sind überdies seit längerem dazu angehalten, Gas zu sparen. Doch hat sich der Gasverbrauch Deutschland seit Beginn der Gaskrise in Deutschland ausreichend reduziert, damit im Winter keine Mangellage entsteht? Wir beleuchten in diesem Artikel, wie sehr der Gasverbrauch in Deutschland im Vergleich zu den letzten Jahren reduziert wurde und wer weiterhin besonders abhängig von Gas ist.

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Ist der Gasverbrauch Deutschland ausreichend reduziert worden?

"Der Gasverbrauch Deutschlands muss gesenkt werden!" Gas sparen oder Energie sparen war bisher das große Mantra in Deutschland im Jahr 2022. Seit dem völkerrechtswidrigen Angriff Russlands auf die Ukraine und der Konsequenzen wie dem Lieferstopp durch Nord Stream 1 ​ (und Nord Stream 2)​​​​​​ und dem Beginn der daraus resultierten Gaskrise wurden sowohl Privathaushalte als auch Industrie dazu angehalten, den Gasverbrauch Deutschland zu reduzieren.

Vor diesem Hintergrund wurde in Deutschland dieses Jahr groß zum Sparen aufgerufen. Die Bundesnetzagentur hatte als Ziel eine Reduzierung des Gasverbrauchs Deutschlands um 20 % angegeben. Dieses Ziel wurde Stand April 2024 nicht erreicht. Zwischenbilanz ist eine deutschlandweite Einsparung von nur 13 %. Damit im kommenden Winter keine Mangellage entsteht, hat die Bundesnetzagentur nochmal auf die Dringlichkeit des Sparens hingewiesen.

Geht man allerdings nach einer anderen Prognose des Ariadne-Projekts, dann ist selbst eine Minderung des Gasverbrauchs Deutschlands um 20 % nicht ausreichend. Die Forschergruppe geht viel mehr davon aus, dass ein Minus von 30 % sowohl für die Versorgungssicherheit als auch für den Klimaschutz unabdingbar ist.

(Quelle: Monatlicher Erdgasverbrauch in Deutschland 2022 - Vorjahresvergleich, BDEW, 2022)

Gasverbrauch Deutschland: Im Vergleich zum Vorjahr gesunken

Geht man nach Daten der Bundesnetzagentur, so wurde der wöchentliche Gasverbrauch Deutschland inklusive der Industrie im Oktober im Vergleich zu den gleichen Kalenderwochen in den Jahren 2018 bis 2021 um 27 % gesenkt – auf 1759 Gigawattstunden pro Tag.

Betrachtet man nur den Gasverbrauch Deutschland anhand der Haushalte und kleinerer Gewerbe, so ist dieser dort sogar um 31 % auf 608 Gigawattstunden pro Tag gesunken.

Verantwortlich für den geringen Gasverbrauch Deutschlands sind bisher wohl weniger die Bemühungen zum Gassparen oder die Zeitumstellung, sondern viel mehr der milde deutsche Winter. In den Jahren 2018 bis 2021 lag die Durchschnittstemperatur in der 41. Kalenderwoche bei 11,1 Grad. Im Jahr 2021 lag diese bei 12,1 Grad. Dieser Unterschied mag vielleicht nicht riesig wirken, er macht sich jedoch im Gasverbrauch Deutschlands bemerkbar.

Rechnet man den Wettereffekt für das erste Halbjahr 2022 heraus, kommt man leider nur auf eine Einsparung von 3 %. Man geht allerdings davon aus, dass der tatsächliche Spareffekt mittlerweile größer ist.

Im europäischen Vergleich hinkt Deutschland hinterher

Eine Gasflamme im Gasverbrauch Deutschland

Geht man nach Zahlen der Europäischen Kommission, so hat Deutschland sein Energiesparziel im September bedauerlicherweise verfehlt. Der Gasverbrauch Deutschland lag zu dem Zeitpunkt nur 7,4 % unter dem Niveau der fünf Vorjahresmonate.

Vergleicht man diese Reduzierung des Gasverbrauchs Deutschlands etwa mit anderen EU-Ländern, hat beispielsweise Schweden seinen Gasverbrauch in den Monaten August und September halbiert. Auch die Niederlande haben in den beiden Monaten ihren Gasverbrauch um etwa 30 % senken können.

Nicht alle EU-Länder erfüllen die Sparvorgaben

Eigentlich hatten sich die EU-Länder bereits im Juli darauf geeinigt, ihren Gasverbrauch zwischen August 2022 und März 2023 freiwillig um 15 % zu senken. Die Realität sieht dahingehend jedoch eher enttäuschend aus: In einigen EU-Ländern ist der Gasverbrauch sogar gestiegen. Negativbeispiele sind hierbei Spanien, Irland, die Slowakei wie auch Frankreich.

In Spanien wurde durch den eingeführten Preisdeckel für Gas in der Stromproduktion während August und September mehr Gas als normalerweise verbraucht. Das geht nicht nur gegen die eigentlich Sparziele, sondern ist auch überhaupt nicht im Sinne der Energiewende. In Frankreich wiederum gibt es einen Gaspreisdeckel für Verbraucher/innen. Deswegen ist der Gasverbrauch dort erst im August um 1,6 % gestiegen und dann im September um 2,5 % abgefallen.

Gaspreisdeckel stehen vor diesem Hintergrund allgemein in der Kritik; nicht nur der Deutsche. Es wird bemängelt, dass eine Deckelung der Preise zu weniger Sparanreizen führt. Wenn Kunden nicht mit den erhöhten Preisen konfrontiert werden würden, hätten sie auch keinen Grund, Gas zu sparen.

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Es besteht theoretisch die Gefahr einer Gasmangellage

Auch wenn die Lage rund um den Gasverbrauch Deutschland aktuell wieder entspannt aussieht, so könnte sich das im Laufe des Winters ändern: Sollte es beispielsweise Ende Februar nochmal zu einem Kälteeinbruch kommen, könnten die deutschen Gasspeicher zu diesem Zeitpunkt so leer sein, dass die Mangellage ausgerufen werden muss.

Sollte es durch den Gasverbrauch Deutschland zu einer Mangellage kommen, würden Haushalte jedoch nicht plötzlich ohne Gas dastehen. Im Notfallplan Gas ist geregelt, dass Haushalte bei einer Mangellage besonderen Schutz erfahren. Entsprechend würden Privathaushalte in der Gasversorgung in diesem Fall bevorzugt werden und für die Wirtschaft die Gaszufuhr gedrosselt werden. Auch wenn Privathaushalte somit geschützt werden, wäre dies ein harter Schlag für den Wirtschaftsstandort Deutschland.

In der Industrie spielt Gas eine besonders wichtige Rolle

Das Problem ist, dass Gas in der deutschen Industrie quasi der wichtigste Energieträger ist und die Industrie somit auch stärker von Preisentwicklungen getroffen wird. Dabei sind die Bundesländer allerdings unterschiedlich stark betroffen. Negative Folgen der teuren Gaspreise sind somit vor allem in Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt, als auch in Hessen und Nordrhein-Westfalen zu spüren. Hintergrund ist, dass in diesen Bundesländern die Chemieindustrie besonders stark ist.

Erdgas ist für viele Industriezweige in Deutschland besonders wichtig, auch wenn fossile Energieträger in der Industrie allgemein eine bedeutende Rolle spielen. Im Jahr 2020 war Erdgas in der deutschen Industrie mit einem Anteil von 31,2 % am Gesamtenergieverbrauch der Industrie der wichtigste Energieträger, gefolgt von Strom (21 %), Mineralölen und Mineralölprodukten (16 %) sowie Kohle (16 %).

Vor allem die chemische Industrie hat den größten Anteil am Gasverbrauch Deutschlands in der Industrie. Denn dort wird Erdgas nicht nur zur Energiegewinnung eingesetzt, sondern dient zu mehr als einem Drittel auch als Ausgangsstoff zur Herstellung von Produkten wie z. B. Düngemitteln.

(Quelle: Fakten zur Gasversorgung: Erdgas wichtigster Energieträger für Industrie und private Haushalte, Statistisches Bundesamt, 2022)

Platz zwei der Industriesektoren mit dem höchsten Gasverbrauch Deutschlands belegten 2020 die Nahrungsmittel- und Futterhersteller mit einem Anteil von 10,8 % am gesamten Gasverbrauch Deutschland in der Industrie. Dort wird Erdgas vor allem als Energieträger, beispielsweise bei der Milchverarbeitung, verwendet.

Wie senkt man künftig den Gasverbrauch Deutschland?

Das größte Einsparpotenzial beim Gasverbrauch Deutschland im Gebäudesektor liegt laut Experten im Heizverhalten zu Hause. Das liegt daran, dass ca. 41 % des Energiebedarfs privater Haushalte durch Erdgas gedeckt wird und es somit den wichtigsten Energieträger darstellt.

Zu Beginn der Heizperiode kommt für jedoch viele die Frage auf: Wie kann man noch den Gasverbrauch Deutschland senken, wenn es kalt wird? Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE empfiehlt, die Raumtemperatur um ein bis zwei Grad abzusenken. Dies würde bereits zu einer signifikanten Senkung des Gasverbrauchs Deutschlands führen.

Außerdem soll die Heizung nach Bedarf und nicht im Dauerbetrieb genutzt werden. Dabei können auch intelligente Heizungsregler helfen, den Gasverbrauch Deutschland zu reduzieren.

Fakt ist, dass, auch wenn die deutschen Gasspeicher Stand April 2024 nahezu vollständig gefüllt sind, der Gasverbrauch Deutschland weiterhin gesenktt werden muss. Am Ende ist ein verantwortungsvolles Handeln der gesamten Gesellschaft notwendig, um gemeinsam durch die Energiekrise zu kommen und eine Mangellage während der Heizperiode zu vermeiden.

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