Das kalte Wetter kommt: Der Wasserflaschentrick, um beim Heizen zu sparen

Mit dem Einzug der kalten Jahreszeit gerät die Angst vor den Heizkosten wieder in den Vordergrund. Maßnahmen wie das Isolieren oder Entlüften von Heizkörpern sind zwar bekannt, doch ein einfacher, kostengünstiger Trick taucht wieder auf: Stellen Sie eine Wasserflasche neben Ihre Heizkörper. Dieses alte, physikalisch bestätigte Geheimnis könnte Ihnen helfen, Ihr Zuhause besser zu heizen und gleichzeitig Ihre Kosten zu senken. Aber ist der Trick wirklich effektiv?
Das Prinzip der „Thermobatterie“: Wie funktioniert es?
Dieser Trick ist alles andere als eine verrückte Idee, sondern basiert auf einem einfachen wissenschaftlichen Prinzip: der Wärmekapazität von Wasser. Wasser hat eine sehr hohe Wärmekapazität, was bedeutet, dass es eine große Menge Wärme aufnehmen kann, bevor seine eigene Temperatur deutlich ansteigt.
Wenn Sie eine mit Wasser gefüllte Flasche neben einen laufenden Heizkörper stellen, nimmt das Wasser langsam die abgegebene Wärme auf. Sobald der Heizkörper ausgeschaltet wird (weil der Thermostat die eingestellte Temperatur erreicht hat), gibt das Wasser in der Flasche, das die Wärme gespeichert hat, diese langsam wieder an den Raum ab.
Die Flasche fungiert als eine Art „Wärmebatterie“, die die Wärmeverteilung verlängert und eine stabilere Temperatur aufrechterhält, auch wenn die Heizung nicht mehr aktiv ist.
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Wie geht das in der Praxis?
Damit dieser Tipp wirksam wird, befolgen Sie diese wenigen und einfachen Schritte:
- Verwenden Sie Plastikflaschen: Sie müssen nichts kaufen, einfache Plastikwasserflaschen, die Sie wiederverwenden, reichen vollkommen aus.
- Platzieren Sie sie in der Nähe Ihrer Heizkörper: Idealerweise sollten sie in Bodennähe neben den Heizkörpern platziert werden, wo sie die meiste Wärme aufnehmen können.
- Stellen Sie sicher, dass sie fest verschlossen sind: Dies trägt dazu bei, die Wärmespeicherung zu maximieren und Verdunstung zu verhindern.
- Mehrere Flaschen: Je größer die Wassermenge, desto größer ist der „Wärmebatterie“-Effekt. Stellen Sie ruhig mehrere Flaschen in die größten oder kältesten Räume.
Welche Einsparungen sind zu erwarten?
Dies ist die zentrale Frage. In Artikeln, die diesen Tipp verbreiten, werden manchmal ehrgeizige Zahlen genannt, die von 10 bis 20 % Ersparnis bei der Heizkostenabrechnung reichen.
Diese Schätzungen sollten jedoch stark abgeschwächt werden. Obwohl das physikalische Prinzip der thermischen Trägheit sehr real ist, bleibt der Einfluss einiger Flaschen Wasser im Raummaßstab sehr gering. Die gespeicherte und freigesetzte Energiemenge ist im Vergleich zum zu erwärmenden Luftvolumen und der thermischen Masse der Wände und Möbel minimal.
Daher werden die Auswirkungen auf die Thermostatauslösung und damit auf die Rechnung wahrscheinlich gering, wenn nicht gar nicht wahrnehmbar sein.
Dieser Tipp ist daher eher symbolisch: Er veranschaulicht ein interessantes Prinzip und regt uns an, über die Optimierung unserer Heizung nachzudenken. Für konkretere und messbare Einsparungen empfiehlt es sich, ihn mit nachweislich wirksamen Maßnahmen zu kombinieren, wie z. B. dem hydraulischen Abgleich von Heizkörpern, der Isolierung von Fenstern oder dem Einsatz von intelligenten Thermometern.
Der andere Tipp: Das Glas Wasser für die Luftfeuchtigkeit
Nicht zu verwechseln mit einem anderen Trick, der die Zirkulation betrifft: Stellen Sie ein Glas Wasser (oder eine Schüssel) direkt auf den Heizkörper. Hier ist das Prinzip ein anderes. Es geht nicht darum, Wärme zu speichern, sondern darum, die Luftfeuchtigkeit im Raum zu erhöhen.
Heizkörperluft neigt dazu, auszutrocknen. Zu trockene Luft (unter 40 % Luftfeuchtigkeit) fühlt sich jedoch selbst bei einer Temperatur von 20 °C kalt an. Dies führt dazu, dass wir den Thermostat unnötigerweise höher drehen.
Durch das Aufstellen eines Wasserbehälters auf den Heizkörper verdunstet das Wasser und befeuchtet die Luft, was bei gleicher Temperatur das Wohlfühl- und Wärmegefühl erhöht.
Bei einem sehr großen, sehr trockenen Zuhause oder bei Menschen mit Atemproblemen kann diese Methode niemals einen echten elektrischen Luftbefeuchter ersetzen, der viel leistungsstärker und besser steuerbar ist.
Zusätzliche Maßnahmen für effizienteres Heizen
Diese Tipps, so genial sie auch sein mögen, sind noch effektiver, wenn sie mit anderen guten Heizungsmanagement-Praktiken kombiniert werden. Um Ihre Einsparungen zu maximieren, sollten Sie außerdem Folgendes beachten:
- Entlüften Sie Ihre Heizkörper zu Beginn des Winters, um die Luft zu entfernen und eine gleichmäßige Wärmeverteilung zu gewährleisten.
- Isolieren Sie Türen und Fenster mit Dämmstoffen oder dicken Vorhängen, um Wärmeverlust zu vermeiden.
- Nicht überheizen: Die empfohlene Idealtemperatur beträgt 20 °C im Wohnzimmer und 17 °C im Schlafzimmer.
- Installieren Sie Thermostatventile an Ihren Heizkörpern, um die Temperatur in jedem Raum individuell anzupassen.