Europas Energieversorgung: LNG-Abhängigkeit wächst nach Ende russischer Gasimporte

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LNG in Europa

Nach dem Ausfall russischer Gaslieferungen hat sich die Europäische Union stärker auf Flüssigerdgas (LNG) aus alternativen Quellen konzentriert. Die Importmengen aus den USA, Katar und Norwegen steigen stetig – doch mit dieser Entwicklung wächst auch die Sorge vor neuen Abhängigkeiten und hohen Energiekosten.

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Was ist LNG und warum ist es so wichtig?

LNG steht für „Liquefied Natural Gas“, also verflüssigtes Erdgas

👉 Kurz erklärt:

  • Erdgas wird bei etwa –162 °C stark heruntergekühlt.
  • Dabei wird es flüssig und sein Volumen schrumpft auf rund 1/600 des ursprünglichen Gasvolumens.
  • So kann es in Tankschiffen über große Entfernungen transportiert werden – z. B. von den USA, Katar oder Australien nach Europa.
  • Am Zielort wird es in speziellen LNG-Terminals wieder erwärmt („regasifiziert“) und ins Gasnetz eingespeist.

💡 Vorteil: Flexibler Transport, unabhängig von Pipelines.

⚠️ Nachteil: Aufwendige Kühlung und Umwandlung machen LNG teurer und energieintensiver als Pipeline-Gas.

LNG (Liquefied Natural Gas) ist Erdgas, das durch extreme Kühlung auf rund −162 °C verflüssigt wird. Dadurch schrumpft sein Volumen um das 600-Fache, was den Transport per Tankschiff ermöglicht. Nach der Ankunft wird das Gas in LNG-Terminals wieder erwärmt und in das europäische Versorgungsnetz eingespeist.

Für Europa bietet LNG eine flexible Alternative zu Pipeline-Gas, da es unabhängig von festen Transportwegen geliefert werden kann. Gleichzeitig ist die Aufbereitung energieintensiv – was LNG teurer und ökologisch belastender macht.

Neue Abhängigkeiten durch LNG-Importe

Deutschland und andere EU-Staaten haben in kurzer Zeit mehrere LNG-Terminals in Betrieb genommen, um ihre Gasversorgung zu sichern. Diese Terminals ermöglichen es, Gas aus Übersee zu beziehen, insbesondere aus den USA und dem Nahen Osten.

Energieanalysten warnen jedoch, dass die EU dadurch in eine neue Form der Abhängigkeit gerät. Statt russischer Pipeline-Lieferungen bestimmen nun globale LNG-Märkte und geopolitische Entscheidungen in Exportländern die Versorgungssicherheit und Preisentwicklung.

Ökologische und wirtschaftliche Herausforderungen

Der Energieaufwand für Verflüssigung und Transport erhöht die CO₂-Bilanz von LNG im Vergleich zu Pipeline-Gas. Kritiker sehen darin einen Rückschritt für die europäischen Klimaziele. Hinzu kommen höhere Beschaffungskosten, die sich langfristig auf die Verbraucherpreise auswirken könnten.

Strategien zur Diversifizierung

Die Europäische Kommission arbeitet an einem gemeinsamen Gaseinkaufsmodell, um bessere Konditionen zu erzielen und Preisschwankungen zu reduzieren. Gleichzeitig sollen Investitionen in erneuerbare Energien und grünen Wasserstoff die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen langfristig verringern.

Auch Deutschland setzt verstärkt auf den Ausbau von Wind- und Solarenergie, um die Gasnachfrage zu senken. Dennoch bleibt LNG vorerst ein zentraler Bestandteil der europäischen Energiepolitik.

Häufige Fragen zu LNG in Europa

Was bedeutet LNG?

LNG ist die Abkürzung für „Liquefied Natural Gas“ – verflüssigtes Erdgas. Durch extreme Kühlung kann es kompakt gespeichert und effizient über große Entfernungen transportiert werden.

Warum ist LNG teurer als Pipeline-Gas?

Die Verflüssigung bei sehr niedrigen Temperaturen, der Transport per Spezialschiff und die anschließende Rückvergasung machen LNG energieintensiv und somit teurer als Gas aus Pipelines.

Welche Länder liefern LNG nach Europa?

Europa bezieht LNG vor allem aus den USA, Katar und Norwegen. Diese Länder gehören mittlerweile zu den wichtigsten Versorgern des europäischen Gasmarkts.

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