Heizkosten in Deutschland steigen seit Beginn des Ukrainekriegs um 82 %
Deutsche Haushalte müssen in diesem Winter erneut tiefer in die Tasche greifen: Seit dem Beginn des Kriegs in der Ukraine sind die durchschnittlichen Heizkosten um rund 82 % gestiegen. Ursache ist vor allem die Abkehr von russischem Erdgas und die damit verbundenen höheren Energiepreise.
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Laut aktuellen Schätzungen liegen die durchschnittlichen Heizkosten im Jahr 2025 bei etwa 1.180 Euro pro Haushalt – das sind rund 15 % mehr als im Vorjahr. Besonders betroffen sind Mieterinnen und Mieter in älteren Gebäuden mit schlechter Dämmung, bei denen der Energieverbrauch ohnehin höher ist.
Viele Mieter erleben kostenspielige Überraschungen, wenn die jährliche Nebenkostenabrechnung kommt – oft müssen sie deutlich mehr nachzahlen, als ursprünglich eingeplant war.
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Wohnkostenbelastung auf Rekordniveau
Nach Angaben von Eurostat geben inzwischen rund 13 % der deutschen Haushalte mehr als 40 % ihres Einkommens für das Wohnen aus – ein Wert, der deutlich über dem EU-Durchschnitt liegt. Nur in Dänemark ist die Belastung derzeit noch höher.
Vom russischen Pipeline-Gas zum teuren LNG
Vor dem Krieg kam über die Hälfte des deutschen Erdgases aus Russland – vor allem über Pipelines, die eine vergleichsweise günstige und stabile Versorgung ermöglichten. Nach dem Einmarsch in die Ukraine hat Deutschland diese Abhängigkeit beendet und seine Energiequellen neu ausgerichtet.
Heute stammen rund 48 % des Gases aus Norwegen, 25 % aus den Niederlanden und 18 % aus Belgien. Ein wachsender Anteil kommt außerdem als verflüssigtes Erdgas (LNG) per Schiff ins Land – ein Verfahren, das deutlich teurer ist als der Transport über Pipelines.
Keine schnelle Entlastung in Sicht
Laut Andreas Fischer vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) ist kurzfristig nicht mit sinkenden Heizkosten zu rechnen. Zwar investiert die Bundesregierung massiv in erneuerbare Energien, doch rund die Hälfte aller deutschen Wohnungen wird weiterhin mit Gas beheizt. Damit bleiben Haushalte abhängig von den schwankenden Weltmarktpreisen.
Viele Experten sehen in der Energiewende langfristig die einzige Lösung, um Verbraucher dauerhaft zu entlasten. Bis dahin aber müssen sich die Deutschen wohl auf weiter hohe Heizkosten einstellen.