Was Sie über den Zweirichtungszähler wissen sollten!

Ein Zweirichtungszähler misst sowohl den Strom, der aus dem öffentlichen Netz bezogen wird, als auch den Strom, der von der eigenen Photovoltaikanlage / Balkonkraftwerk ins Netz eingespeist wird. Damit ermöglicht er eine genaue Abrechnung und die Nutzung von Einspeisevergütungen. Alternativ können auch herkömmliche Anlagenzähler oder Smart Meter eingesetzt werden, die den Verbrauch digital erfassen.
Was ist ein Zweirichtungszähler?

Ein Zweirichtungszähler, auch Zwei-Wege-Zähler genannt, misst die Energie in zwei Richtungen:
- Wie viel Energie Sie aus dem Netz verbrauchen
- Wie viel überschüssige Energie Sie wieder in das Netz einspeisen
Ein Zweirichtungszähler ist eine Kombination aus Bezugszähler und Einspeisezähler. Daher kombiniert ein Zweirichtungszähler zwei separate Zähler und die entsprechenden Funktionen, die sie implementieren.
- Ein Zähler verfolgt, wie viel Strom in das öffentliche Stromnetz eingespeist wird.
- Der zweite Zähler misst den Stromverbrauch des Haushalts aus dem öffentlichen Netz.
Zweirichtungszähler ablesen - Eigenverbrauch?
Der Eigenverbrauch der Solaranlagenbesitzer wird durch den Zweirichtungszähler nicht erfasst. Daher gibt es neben dem Zweirichtungszähler auch ein Ertragszähler, der den gesamten erzeugten Strom der Anlage erfasst. Die Differenz zwischen dem Stand des Ertragszählers und der Einspeisemessung zeigt den Eigenverbrauch an. PV-Betreiber, die den produzierten Strom ihrer eigenen Solaranlage nutzen, sollten einen saldierenden Zähler verwenden.
Was ist ein saldierender Zähler?
Bei saldierenden Zählern werden die Erträge und Verbräuche aller drei Phasen miteinander verrechnet, bevor sie auf dem Stromzähler angezeigt werden. Das bedeutet, dass Sie nicht sehen, wie viel auf den jeweiligen Phasen erzeugt oder verbraucht wurde, sondern nur das Ergebnis der Saldierung.
Wie funktioniert ein Zweirichtungszähler?
Um zu verstehen, wie die Funktionsweise eines Zweirichtungszählers ist und welche Aufgaben er hat, ist es wichtig zu wissen, welche unterschiedlichen Arten von Zählern es bei einer Solaranlage gibt:
- Ertragszähler: Misst, wie viel Strom eine Solaranlage insgesamt produziert (Installation nicht mehr notwendig, da seit 2023 Solarstrom steuerfrei ist)
- Einspeisezähler: Misst, wie viel des erzeugten Stroms in das öffentliche Netz fließt.
- Bezugszähler: Misst die Menge an Strom, die ein Haushalt aus dem öffentlichen Stromnetz bezieht.
Der Zweirichtungszähler zählt nicht nur die aus dem Netz bezogene Strommenge, sondern zeigt auch die von den Solarzellen erzeugte Strommenge und den gleichzeitig ins Netz eingespeisten Überschuss an. Es sei darauf hingewiesen, dass in den meisten Anlagen, die von den Solarzellen erzeugte Strommenge nicht vollständig verbraucht wird. In diesem Fall ist eine Einspeisung in das Stromnetz erforderlich.
Dank der bidirektionalen Wirkleistungsmessung können Betreiber einer Photovoltaikanlage ihre Rechnungen mit dem Netzbetreiber effektiv begleichen. Wenn Sie bereits einen Zweirichtungszähler haben, können Sie den Vertrag nur mit dem Messstellenbetreiber abschließen, welcher in der Regel auch der örtliche Netzbetreiber ist.
Smart Meter ab 2025 Pflicht
Künftig sollen Zweirichtungszähler übrigens durch Smart Meter abgelöst werden und werden ab 2025 für PV-Besitzer, die viel Strom mit ihrer Anlage produzieren können, verpflichtend sein. Die Smart Meter werden in den intelligenten Stromnetzen verwendet und messen die durchlaufenden Mengen an Strom in Echtzeit und können diese Daten direkt an die jeweiligen Netzbetreiber weiter leiten.
Wie wird Ihr Energieüberschuss vergütet?
PV-Anlagen Betreiber haben das Recht, ihren überschüssigen Strom, in das öffentliche Netz einzuspeisen. Hierfür erhalten PV-Anlagen Betreiber eine entsprechende Einspeisevergütung vom Netzbetreiber. In unserem Ratgeber finden Sie alle nötigen Informationen: Einspeisevergütung
Wann ist ein Zweirichtungszähler Pflicht?
Sie fragen sich vielleicht: Ist ein Zweirichtungszähler wirklich erforderlich? Mit dem Inkrafttreten durch die neue EEG Novelle 2021 wurde genehmigt, dass Energieüberschüsse in das Netz eingespeist werden können. Seither können Verbraucher, die Photovoltaik nutzen, eine Einspeisevergütung für diese Überschüsse erhalten.
Damit der Netzbetreiber Sie für Ihre Energieüberschüsse entschädigen kann, benötigen Sie einen Zweirichtungszähler, denn: Der Zweirichtungszähler erfasst die aus dem Netz verbrauchten und die in das Netz eingespiesenen kWh. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass der Netzbetreiber dieses Gerät zuerst zulassen muss.
Vor- und Nachteile von Zweirichtungszählern
Zweirichtunszähler weisen diverse Vor- und Nachteile auf, die Sie im Folgenden finden:
Kauf | Miete |
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Zweirichtungszähler ablesen: Wie wird das gemacht?
So wie bei allen anderen Stromzähler müssen Sie einmal im Jahr Ihren Zweirichtungszähler Werte ablesen und an den Netzbetreiber übermitteln, damit Ihr Strom-Jahresverbrauch ermittelt werden kann. Die Übermittlung der Daten erfolgt digital im Kundenportal oder mittels der analogen Karte für die Kundenselbstablesung. Wichtig: Den Zählerstand nur bis zur Kommastelle ablesen.
Es gibt verschiedene Arten von Zählern, welche allerdings im Wesentlichen gleich funktionieren. Beim elektronischen Zweirichtungszähler gibt es eine LCD-Anzeige, welche ständig zwischen zwei Anzeigen wechselt. Die Geschwindigkeit, mit der sich die Zahlen bewegen, zeigt an, wie schnell der Strom fließt. So können Sie die Ziffern auf der Anzeige Ihres Zweirichtungszählers ablesen, die sich zwischen den verschiedenen Messwerten dreht:
- Messwert 1.8.0 : ist der bezogene Strom
- Messwert 2.8.0 : ist der eingespeiste Strom
Das Ablesen des mechanischen Zweirichtungszählers ist hingegen leichter. Der Zählerstand eines mechanischen Zählers dreht sich kontinuierlich weiter und es sind grundsätzlich zwei Zähler vorhanden. Diese Zähler sind mit Strombezug und Stromeinspeisung gekennzeichnet und somit einfach und schnell ablesbar.
Was bedeutet 1.8 0 und 2.8 0?
Wenn vorne eine „1“ steht, bedeutet das, dass es sich um den Bezug vom Versorger handelt. Es handelt sich also um den bezogenen Strom. 1.8.0 bedeutet Strombezug aus dem Netz.
Wenn eine „2“ vorne steht, ist das der Zähler, der für die Lieferung deiner Anlage an den Versorger zuständig ist. Dementsprechend sagt der Zählerstand 2.8.0 aus, wie hoch Ihre Stromeinspeisung ins Netz ist.
Zweirichtungszähler Kosten: Wie viel kostet er?

Für private PV-Anlagen Besitzer ist es nicht möglich Zweirichtungszähler selbst zu kaufen. Die Zähler müssen von den Netzbetreibern gemietet und eingebaut werden. Seit Anfang 2024 gibt es für die digitale Variante eine Preisobergrenze von 20 Euro pro Jahr. Diese jährliche Gebühr, das sogenannte Messstellenentgelt, deckt die Kosten für Einbau, Betrieb, Wartung, Instandhaltung und Eichung des Zählers ab.
Welche Fördergelder gibt es für Photovoltaikanlagen?
Sie möchten sich eine Photovoltaikanlage anschaffen und wüssten gerne mehr über die möglichen Fördergelder für Ihre Photovoltaikanlage? In unserem Artikel erfahren Sie alle nötigen Informationen, wie Sie Ihre Fördergelder erhalten: Photovoltaik Förderung
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FAQ Zweirichtungszähler
Was zählt ein Zweirichtungszähler?
Der Zweirichtungszähler übernimmt die Funktion des Bezugszählers und des Einspeisungzählers. Dabei misst er den von der Photovoltaikanlage erzeugten Strom, der ins Netz eingespeist wird. Des Weiteren misst er auch die Strommenge, die aus dem öffentlichen Netz bezogen wird.
Wann braucht man einen Zweirichtungszähler?
Mit Zweirichtungszählern wird die von der Photovoltaikanlage ins öffentliche Netz eingespeiste Strommenge gemessen und gleichzeitig der Eigenverbrauch des selbst erzeugten Solarstroms ermittelt. Jeder, der selbsterzeugten Strom einspeisen will, benötigt einen Zweirichtungszähler, damit Sie dafür vergütet werden können.
Der Gesetzgeber hat klare Regeln für den Einsatz von Zweirichtungszählern erlassen. Sie sind in den Technischen Anschlussbedingungen TAB 2007 festgelegt und gelten bundesweit. Darüber hinaus hat jeder Betreiber des Verteilnetzes seine eigenen Anschlussvoraussetzungen. Wenn Sie eine Photovoltaikanlage in Betrieb nehmen, sind Sie bei der Bundesnetzagentur meldepflichtig.
Wie funktioniert ein Zweirichtungszähler?
Ein Zweirichtungszähler kombiniert mehrere einzelne Zähler, um den Stromfluss in verschiedene Richtungen zu erfassen. Dabei handelt es sich zum einen um den vom Stromversorger bezogenen Strom und zum anderen um den Strom, den Die Verbraucher/innen in das öffentliche Stromnetz einspeisen.