Nachhaltige Mobilität: CO₂-Ausstoß im Verkehr mindern
Nachhaltige Mobilität ist ein zentrales Thema unserer Zeit, da der Verkehr einer der größten CO₂-Verursacher ist. In der Europäischen Union ist der Verkehr für mehr als 30 % der gesamten CO₂-Emissionen verantwortlich, wobei allein 72 % dieser Emissionen auf den Straßenverkehr entfallen. Bekannte Lösungen sind beispielsweise das Deutschlandticket und die Förderung des Radverkehrs, die bereits in vielen Städten zur Entlastung der Straßen und zur Verringerung der Luftverschmutzung beigetragen haben.
Was bedeutet nachhaltige Mobilität?
Der Begriff nachhaltige Mobilität wird oft auch als auch als Green Driving, sanfte Mobilität oder grüne Mobilität bezeichnet. Er beschreibt prinzipiell ein Verkehrskonzept, bei dem durch Treibstoffverbrauch nur so viele Emissionen ausgestoßen werden, dass das Ökosystem immer noch in der Lage ist, sich selbst zu regenerieren.
Insofern wird angestrebt, bei nachhaltiger Mobilität ein Gleichgewicht zwischen der Umweltverschmutzung und der regenerativen Kraft der Natur zu erreichen. Es werden, wenn möglich, keine Emissionen durch Treibstoffverbrauch erzeugt oder umweltschädliche Fahrzeuge durch solche ersetzt, die weniger Emissionen ausstoßen.
Gleichzeitig bezieht sich nachhaltige Mobilität auch auf die Nutzung der Infrastruktur, die nicht überlastet werden soll. Es soll also immer genug Platz auf den Straßen und genügend Parkraum für die verwendeten Verkehrsmittel geben.
CO₂-Emissionen der verschiedenen Verkehrsmittel im Vergleich
Die Wahl des Verkehrsmittels hat einen erheblichen Einfluss auf den CO₂-Ausstoß und damit auf die Umwelt. Verschiedene Verkehrsmittel verursachen sehr unterschiedliche Mengen an CO₂.
Ausstoß von Elektroautos
Bei Nutzung von Ökostrom können Elektroautos deutlich umweltfreundlicher sein als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren. Der CO₂-Ausstoß hängt hier stark von der Energiequelle ab, kann aber bis auf 0 g CO₂ reduziert werden.
Welche Argumente sprechen für nachhaltige Mobilität?
Für einen Umstieg auf nachhaltige Mobilität gibt es gute Gründe, die nicht nur die Natur, sondern auch unsere Lebensqualität betrifft. Eine Veränderung unserer Mobilität ist feste Voraussetzung, um nachhaltig zu leben.
Auswirkungen von nachhaltiger Mobilität | Details nachhaltiger Mobilität |
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Klimaschutz | 30 % der ausgestoßenen Treibhausgase entstehen durch den Verkehr. Will man diese also reduzieren, muss auch beim Verkehr angesetzt werden. |
Luftverschmutzung | Durch Abgase und Feinstaub verringert sich die Luftqualität, vor allem in Städten. Um saubere Luft atmen zu können, muss demnach die Luftverschmutzung verringert werden. |
Lärmschutz | Immer mehr Autos auf den Straßen bedeuten nicht nur Stau, sondern auch immer mehr Lärm für Anwohner. Dieser kann durch den ÖPNV bzw. den Umstieg auf Elektromotoren verringert werden. |
Lebensqualität | Wenn die Räume in Ballungsgebieten von Autos besetzt werden, wirkt sich das direkt auf unsere Lebensqualität aus. Würde man bspw. die Menge an Autos reduzieren, bliebe auf den Straßen mehr Platz für Fußgänger und auch die Stellen, an denen jetzt Parkhäuser stehen, könnten sinnvoller genutzt werden. |
Naturschutz | Verringert man den Bedarf an Straßen und Parkplätzen, wird generell auch die Natur geschont, da mehr Grünflächen und somit Lebensräume verschiedenster Tiere erhalten bleiben können. |
Ist emissionsfreie oder nachhaltige Mobilität überhaupt möglich?
Bei Debatten um nachhaltige Mobilität geht es meist um eins: die Reduzierung schädlicher Emissionen, namentlich CO2, Stickstoffoxide und Feinstaub. Ihr Ausstoß soll vermieden werden, da sie bekanntermaßen die Atmosphäre verunreinigen und den menschengemachten Klimawandel beschleunigen. Doch ist es möglich, diese Emissionen komplett zu vermeiden?
Kurz gesagt: nein. Dies gilt sowohl für Schadstoffe, die ausschließlich beim Fahren ausgestoßen werden als auch für solche, die bei der Produktion der Verkehrsmittel entstehen. Außerdem spielt auch die Produktion der Fortbewegungsmittel eine Rolle. Dabei ist es z.B. wichtig, ob die Fabriken mit Ökostrom betrieben werden.
Insofern ist es bei nachhaltiger Mobilität nicht das Ziel, Emissionen komplett zu vermeiden, sondern diese so weit wie möglich zu reduzieren.
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Strategien für nachhaltige Mobilität
Im Zuge der nachhaltigen Mobilität werden vor allem zwei Strategien verfolgt, die wären:
- Die Reduzierung des Verkehrs
- Ausweichen auf umweltfreundliche Verkehrsmittel (auch auf Basis erneuerbarer Energien)
Um das erste Ziel zu erreichen, wird auf folgende Mittel zurückgegriffen:
- den Ausbau des öffentlichen Verkehrsnetzes
- Steigerung der Attraktivität der öffentlichen Verkehrsmittel
- Förderung von Fahrgemeinschaften
- Verringerung des Individualverkehrs durch die Digitalisierung, z.B. durch die Möglichkeit von Home-Office
- Bewussterer Konsum, z.B. von Produkten aus der Region
Im zweiten Ansatz soll Individualverkehr durch verschiedene Maßnahmen so umweltschonend wie möglich gemacht werden:
- Förderung des Fahrradverkehrs
- Carsharing
- Förderung der Elektromobilität
- Verlagerung des Gütertransports auf Schienen
Marie's Expertentipp:
Kombinieren Sie verschiedene Verkehrsmittel, um die Vorteile der nachhaltigen Mobilität voll auszuschöpfen. Nutzen Sie z.B. das Fahrrad für kurze Strecken, um zur nächsten U-Bahn- oder Bushaltestelle zu gelangen. Diese Kombination reduziert nicht nur die CO₂-Emissionen, sondern fördert auch Ihre Gesundheit.
Beispiel Deutschlandticket
Das im Mai 2023 eingeführte Deutschlandticket ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu nachhaltiger Mobilität. Für 49 Euro pro Monat bietet es deutschlandweit Zugang zum gesamten öffentlichen Nah- und Regionalverkehr – von Bussen und Straßenbahnen bis hin zu Regionalzügen.
Auswirkungen des Deutschlandtickets auf die CO₂-Emissionen
Durch das Ticket sollen mehr Menschen dazu motiviert werden, auf den öffentlichen Nahverkehr umzusteigen. Dies könnte erhebliche Auswirkungen auf die CO₂-Emissionen haben, da der öffentliche Verkehr, wie Busse und Züge, deutlich weniger CO₂ pro Personenkilometer ausstoßen als Autos. Laut Schätzungen könnte das Deutschlandticket langfristig den CO₂-Ausstoß im Verkehr erheblich senken, besonders wenn Pendler und Vielfahrer es als Alternative zum Auto nutzen.
Weitere Vorteile für Nutzer und Städte
Neben der Reduzierung der Emissionen bietet das Deutschlandticket auch zahlreiche Vorteile für die Lebensqualität in Städten. Weniger Autos auf den Straßen bedeuten weniger Verkehrsstaus, weniger Lärm und sauberere Luft, besonders in Ballungsräumen. Außerdem trägt es dazu bei, den öffentlichen Raum in Städten besser zu nutzen, indem der Platzbedarf für Autos verringert wird.