So funktioniert der Stromhandel Deutschland

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Stromhandel

Nicht jeder Energieanbieter ist gleichzeitig auch Stromproduzent. Das bedeutet: Damit der Energieanbieter seine Kunden zuverlässig mit Strom beliefern kann, muss er den Strom zuerst einkaufen. Das Strom Ein- und Verkaufen wird unter dem Begriff Stromhandel zusammengefasst. Strom gehandelt wird im sogenannten "Over-the-Counter“-Handel und an der Strombörse. In diesem Artikel erhalten Sie das Wichtigste zum Thema Stromhandel und Stromhandel Deutschland im Überblick: Funktionsweise, Begriffsdefinitionen und Beispiele.

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Wie funktioniert der Stromhandel Deutschland?

Der Stromhandel findet seinen Ursprung in der Liberalisierung des Energiemarkts 1998. Seither gibt es nämlich eine hohe Anzahl an Energieanbietern und Angeboten, von denen Endverbraucher (Privathaushalte und Gewerbe) auswählen können und verschiedenste Marktplätze, an denen die Strombeschaffung gehandelt werden kann.

Davor glich der Energiemarkt viel eher einer Monopolwirtschaft, bei der in Bezug auf die Energieanbieter nur eine beschränkte Auswahl zur Verfügung stand und diese den Strom bei nur wenigen Energielieferanten beziehen konnten.

Heutzutage findet mit 75 % noch immer der größte Teil des Stromhandels Deutschland im sogenannten OTC-Handel statt, was für Over the Counter steht. Dabei wird ein Kaufvertrag zwischen einem Stromverkäufer und einem Stromeinkäufer abgeschlossen.

Der Stromeinkäufer ist in der Regel ein kommerzieller Vermittler wie ein Stromversorger, welcher den eingekauften Strom in einem nächsten Schritt weiterverkauft, zum Beispiel an den Endverbraucher. Prinzipiell kann jedes Unternehmen am Stromhandel teilnehmen, in der Regel bestehen Teilnehmer jedoch aus großen Unternehmen wie Energieanbietern, Stadtwerken, Unternehmen aus der Industrie, Energieproduzenten und Banken.

Der Stromhandel OTC

Der Stromhandel OTC zeichnet sich dadurch aus, dass die gehandelten Produkte nicht standardisiert sind. Das bedeutet, dass grundsätzlich in jedem Kaufvertrag die Absicherung gegen Risiken neu ausgehandelt werden müssen. Mithilfe eines Rahmenvertrags der EEET (European Federation of Energy Traders) werden inzwischen aber 95 % des Stromhandels OTC standardisierter abgewickelt. Das schafft zwar internationale Rechtssicherheit, schließt aber Risiken wie Fehlentscheidungen und Missverständnisse nicht aus.

Des Weiteren unterscheidet man im Stromhandel OTC zwischen zwei verschiedenen Märkten: Dem Terminmarkt und dem Spotmarkt.

  1. Beim Stromhandel am Terminmarkt versorgen sich die Einkäufer mit Strommengen, die ihren Strombedarf gemäß Berechnungen gleich mehrere Jahre abdecken wird. Da Strompreise schwanken, wird die Strommenge nicht auf einmal, sondern in Teilmengen und zu verschiedenen Zeitpunkten eingekauft. Das Abwarten auf den richtigen Zeitpunkt ist wichtig, um das Preisrisiko zu reduzieren und um sich gegenüber kurzfristigen Geschäften abzusichern. Aus diesem Grund wird diese Art des Stromhandels auch Hedging genannt.
  2. Der Spotmarkt ist das Gegenteil des Terminmarkts, denn hier werden restliche benötigte Strommengen kurzfristig eingekauft und es geht lediglich darum, den aktuellen Bedarf (zum Beispiel für den nächsten Tag oder die nächste Woche) abzudecken.

Eigenschaften des Stromhandels an der Strombörse

Auch an der Strombörse findet der Stromhandel Deutschland statt. Das bedeutet, auch hier wird der Strom von Handelsteilnehmern verkauft und von anderen Handeltseinehmern eingekauft. Der Stromhandel an der Strombörse findet in Deutschland an der Strombörse EEX statt. Es gibt aber auch andere Länder in Europa, wo der Stromhandel stattfindet, für skandinavische Länderzum Beispiel an der Strombörse Nord Pool. Weitere Strombörsen in Europa sind:

  • Österreich: EXAA Strombörse
  • Belgien: Belpex Strombörse
  • Tschechien: PXE Strombörse
  • Rumänien: Opcom Strombörse
  • Spanien und Portugal: OMIE Strombörse
  • Slowenien: Borzen Strombörse

So läuft der Stromhandel EEX ab

Die Strombörse für den Stromhandel EEX (European Energy Exchange) ist die größte Europas. Gehandelt wird hier nicht nur Strom, sondern auch andere Energieträger wie Gas, Kohle und Öl. Außerdem findet hier auch der sogenannte Emissionshandel statt. Der Stromhandel EEX zeichnet sich durch seine über 250 aktiven Handelsteilnehmer aus, bestehend aus anonymen Anbieter und Nachfrager. Die effektive Lieferung der Energiemenge wird nicht durch die EEX, sondern durch deren Mediator EEC durchgeführt.

Auch im Bereich Stromhandel an der Strombörse wird zwischen Terminmarkt und Spotmarkt unterschieden. Im Unterschied zum OTC-Handel wird an der Strombörse jedoch mit strikten Regelwerken und standardisierten Produkten gehandelt. Lesen Sie weiter, um sich im Anschluss genauer über den Terminmarkt und dem Spotmarkt an der Strombörse zu informieren.

Stromhandel im EEX Terminmarkt

Die Produkte, mit denen im EEX Terminmarkt gehandelt wird, heißen Futures. Unterschieden wird in den Futures zwischen Wochenprodukten, Wochenend-Produkten, Monatsprodukten, Quartalprodukten und Jahresprodukten. Aufgrund der unterschiedlichen Nutzung von Strom innerhalb eines Tages (tagsüber ist der Verbrauch in der Regel höher als nachts), wird des Weiteren zwischen folgenden Produkten unterschieden:

  • Baseload-Produkte decken den Zeitrahmen von 0 bis 24 Uhr ab.
  • Peakload-Produkte dienen der zusätzlichen Abdeckung der Spitzenlast zwischen 8 und 20 Uhr.

Stromhandel auf dem EPEX Spotmarkt

Der Spotmarkt der EEX wird von der EPEX (European Power Exchange) in Paris abgewickelt. Gehandelt werden, genau wie im OCT-Handel, nur kurzfristig auszugleichende Strommengen. Dabei wird unterschieden zwischen benötigten Strommengen am gleichen Tag - Intraday - und Strommengen für den Folgetag - Day-Ahead. Beispiele für den Intraday Markt sind folgende:

  1. Erneuerbaren Energien: So kann der Stromverkauf ideal an den sich ständig ändernden geschätzten Beträgen von Wind- oder Photovoltaikanlagen angepasst werden.
  2. Regelenergie: Der kurzfristige Verkauf von überschüssigem Strom ermöglicht es, anderswo Engpässe auszugleichen. Damit lässt sich der Bedarf an Regelenergie reduzieren, welche dazu dient, für Gleichgewicht im Stromnetz zu sorgen. So kommt es zu keinen Störungen im Stromnetz oder sogar zu Stromausfällen und Kosten können gespart werden.

Auf dem Day-Ahead-Markt werden Strom-Auktionen durchgeführt. Die Kauf- und Verkaufsgebote können bis mittags bei der Börse eingehen und bestimmen die Marktpreise für spezifische Zeitintervalle des Folgetags.

Stromhandel Infografik

Quelle: Strombeschaffung und Stromhandel, IHK Siegen, 2018

Wechslelwirkungen Stromhandel - Strompreis

Wie bereits erwähnt, schwankt der Strompreis ständig, was auch die Preise im Stromhandel beeinflusst und sich in Preisschwankungen in den Termin- und Spotmärkten zeigt. Wird eine bestimmte Strommenge für Jahre im Voraus aber zu einem einzigen Zeitpunkt eingekauft, wird der Strompreis sozusagen zufällig festgelegt, da er der Marktphase zugrunde liegt, in welcher der Strom gekauft wurde. Es stellt sich die Frage: Kann der Strompreis im Stromhandel besser kontrolliert werden?

Ja. Das ist möglich, indem die Strombeschaffung zeitlich aufgeteilt wird. Das heißt, die Strommenge wird in verschiedene Teilmengen aufgeteilt, die alle zu verschiedenen Strompreisen erworben werden. Über einen längeren Beschaffungszeitraum werden damit Preisspitzen ausgeglichen, längerfristig Preisrisiken reduziert und Preisvorteile geschaffen.

Festlegung des Strompreises gemäß Stromhandel

Je günstiger ein Energieanbieter Strom einkauft, desto eher kann er sich bei seinen Stromtarifen eine Gewinnmarge einberechnen. So oder so ist der Energieanbieter aber bei der Festlegung des Strompreises eingeschränkt. Warum?

Das hat mit den verschiedenen Bestandteilen des Strompreises zu tun, die sich nicht nur aus der Strombeschaffung und dem Vertrieb des Energieanbieters zusammensetzt, sondern auch aus den Netzentgelten der Netzbetreiber und den staatlichen Steuern, Abgaben und Umlagen.. Sie wollen mehr über den Strompreis und dessen Bestandteile erfahren? Informieren Sie sich hier:

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