Gasversorgung – Reicht das Gas in Deutschland?

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Ein Gastank, ein Warnsymbol und eine Flamme als Symbol für die Gasversorgung Deutschland

Über Jahrzehnte hinweg wurde die Gasversorgung über Gasimporte von europäischen Nachbarn und Russland gesichert. Diese Importe sind seit Sommer 2022, zumindest vonseiten Russlands, stark eingebrochen. Ist die Gasversorgung Deutschlands immer noch gewährleistet? Stand April 2024 sind die Gasspeicher zu 91 % gefüllt und ein richtiger Wintereinbruch nicht in Sicht. Dabei soll auch der Notfallplan Gas helfen. Wir beleuchten alles Wissenswerte zur aktuellen Situation.

Wie sicher ist die Gasversorgung aktuell?

Die Bundesnetzagentur veröffentlicht regelmäßig einen Lagebericht zum Stand der Gasversorgung. Stand April 2024 findet man dort folgendes:

  1. Die am 23.06.2022 ausgerufene Alarmstufe des Notfallplans Gas gilt immer noch. Die Lage ist dementsprechend angespannt und eine Verschlechterung der aktuellen Situation kann nicht ausgeschlossen werden, auch wenn die Gasversorgung aktuell als stabil gilt. Die Versorgungssicherheit ist aktuell gewährleistet, jedoch wird die Situation genau von der Bundesnetzagentur beobachtet.
  2. Es wird davon ausgegangen, dass die russischen Gaslieferungen via Nord Stream I bis auf Weiteres nicht wieder aufgenommen werden und somit nicht zur Gasversorgung beitragen.
  3. Gas wird weiterhin im höchsten Tempo eingespeichert. Stand März 2023 sind die Gasspeicher zu 64 % gefüllt, was das Ziel von 40 % zum 01.02. deutlich übertrift.
  4. Die Großhandelspreise sind zuletzt gesunken, jedoch befinden sie sich generell auf einem hohen Niveau. Es muss also weiterhin mit hohen Preisen für Erdgas gerechnet werden.
  5. Es wird immer noch auf die Wichtigkeit des sparsamen Verbrauchs von Gas verwiesen, um die Gasversorgung zu bewahren und auch im Winter Engpässe vermeiden zu können.

(Quelle: Bundesnetzagentur, Dezember 2023)

2022 wurde die Gasversorgung gefährdet

Zwei Bagger setzen eine Pipeline ein, als Symbol für die Gasversorgung Deutschland

Seitdem Russland als Reaktion auf europäische Sanktionen seine Gaslieferungen gedrosselt hat, musste bei der Gasversorgung umgedacht werden. Deutsche Politiker und Energieimporteure suchten deswegen im Sommer händeringend nach alternativen Energielieferanten Deutschlands Gasversorgung; darunter Norwegen, Israel, Katar und auch die Niederlande. Währenddessen stieg der Gaspreis immens in die Höhe.

Es wurde ein Notfallplan Gas entworfen, um die Gasversorgung zu schützen, indem bereits im Sommer 2022 Gas gespart wurde, sodass sich die Gasspeicher rechtzeitig bis zum Winter füllen können.

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Norwegen hat im August bereits Russland als größten deutschen Gasimporteur abgelöst. Das Land hat seit dem Sommer 2022 seine Gaslieferungen an Deutschland erhöht und trägt damit massiv zur Gasversorgung 2022 und wahrscheinlich auch zur Gasversorgung in 2023 bei.

Auch die Niederlande haben ihre Lieferungen erhöht und gelten Stand April 2024 als zweitgrößter deutscher Lieferant für Deutschlands Gasversorgung. Theoretisch könnten die Lieferungen aus den Niederlanden stärker erhöht werden, allerdings ist das aufgrund der bereits erwähnten seismischen Aktivität in der Provinz Groningen nur schwer vor der niederländischen Bevölkerung zu rechtfertigen. Aufgrund des Energienotstands wurde der Betrieb an dieser Förderstelle jedoch vorerst bis Oktober 2023 verlängert.

Flüssiggas soll zukünftig mehr Sicherheit in der Gasversorgung schaffen

Experten schätzen, dass sich etwa ein Drittel der bisherigen russischen Gaslieferungen durch Flüssiggas (auch LNG für liquified natural gas) ersetzen lassen können. Deswegen ist Deutschland auch mit Ländern wie Katar, Australien, Algerien, Nigeria und Kanada im Gespräch, um zukünftig mehr Flüssiggas über den Seeweg zu erhalten und somit die eigene Gasversorgung zu sichern.

Stand April 2024 fehlt es zwar noch an Infrastruktur, jedoch soll das Flüssiggas zukünftig über Häfen in Belgien und den Niederlanden in Europa ankommen und von dort in das Erdgasnetz eingespeist werden. Außerdem sollen bereits im Winter 2022 zwei schwimmende LNG-Terminals in Wilhelmshaven und Brunsbüttel einsatzbereit sein. So soll die Gasversorgung zukünftig unabhängig von Russland gemacht werden.

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Wie war bisher die Gasversorgung organisiert?

Zwei Pipelines als Symbol für die Gasversorgung Deutschlands

Nur ein Bruchteil des Gases für die Gasversorgung kommt auch tatsächlich aus Deutschland. Der Großteil, ca. 88 % wird aus dem Ausland importiert, und über 55 % stammte bislang aus Russland. Genauer gesagt exportierte die russische Firma Gazprom das Erdgas an die deutsche Tochterfirma Gazprom Germania, welche das Gas dann in Deutschland weiterverkaufte. Somit wurde bisher Deutschlands Gasversorgung organisiert.

Laut dem Energiebericht der Bundesnetzagentur war Deutschland im Jahr 2020 noch Russlands größter Kunde für Erdgas.

Gasimporte aus Norwegen deckten etwa 30 % der Gasversorgung. Hier funktioniert der Export ähnlich wie bei Gazprom. Der norwegische Konzern Statoil liefert sein Gas an die Tochterfirma Statoil Deutschland. Über die deutsche Tochterfirma wird es dann ebenfalls in Deutschland weiterverkauft.

Die Niederlande deckten ca. 13 % der Gasversorgung mit dem Konzern Gasunie. Der Tochterkonzern Gasunie Deutschland kümmert sich nach dem Export in Deutschland dann um den Vertrieb, sowie den Ausbau der Fernleitungsnetze.

Wie kommt das Gas nach Deutschland?

Gasimporte gelangen meist über Pipelines nach Deutschland. Aus den Exportländern wird Gas über Pipelines an Gasspeicher in Deutschland geschickt, die das Gas für die Gasversorgung einlagern. Aus diesen Speichern gelangt es dann schließlich durch innerdeutsche Gasleitungen an die Haushalte.

Erdgas kann für die Gasversorgung jedoch auch in Tanks gelagert werden und somit über den Schiffsweg transportiert werden. Dies ist allerdings nur mit Flüssiggas möglich und war in Deutschland vor der Gaskrise 2022 nicht wirklich üblich. Im Zug des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine und der Gasknappheit wurde sich jedoch bereits bemüht, mehr Infrastruktur für den Import von Flüssiggas zu schaffen, um somit zur Gasversorgung Deutschlands beizutragen.

So gelangte Gas aus Russland nach Deutschland

Russland besitzt eines der größten Erdgasvorkommen der Welt und spielt eine feste Rolle in der Gasversorgung verschiedener Länder. Allein in der Region Nadym-Pur-Taz betragen die Kapazitäten ca. 33 Milliarden Kubikmeter. Gas wird unter anderem über die deutsch-polnische und die deutsch-tschechische Grenze nach Deutschland geliefert. Eine besonders große Rolle bei der Gasversorgung spielte dabei bislang das Pipeline-System, welches durch die Ukraine verläuft. Durch seine große Kapazität gelangt so ca. die Hälfte der russischen Gasexporte zur Gasversorgung nach Europa.

Eine Besonderheit stellte bislang die Nord Steam I Pipeline dar, über welche Gas direkt aus Russland bis nach Deutschland transportiert werden konnte. So konnte Gas direkt von Russland über die Ostsee an die Speicherstätten nahe Greifswald geleitet werden und zur Gasversorgung beitragen. Nachdem im Sommer 2022 die Lieferungen über Nord Stream I zuerst stark reduziert wurden, fließt seit dem 29.08.2022 gar kein Gas mehr von Russland nach Deutschland durch Nord Stream I und es muss nach Alternativen für die Gasversorgung gesucht werden. Auch die Zertifizierung von Nord Stream II wurde vorerst gestoppt.

Der Betreiber Gazprom gibt an, dass der Betrieb aufgrund eines Lecks in einer Turbine eingestellt werden musste. Vonseiten des Turbinenherstellers Siemens heißt es, dass ein derartiges Leck eigentlich keinen Einfluss auf die Sicherheit oder die Betriebsfähigkeit der Pipeline haben sollte.

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So beteiligte sich Norwegen an der Gasversorgung

Die Fördergebiete in Norwegen besitzen eine Gesamtkapazität von ca. 54 Milliarden Kubikmetern. Norwegen trug bisher vor allem über drei Pipelines mit Gas aus jenen Fördergebieten zur Gasversorgung bei. Die Norpipe, eine Unterwasser-Pipeline in der Nordsee, stellte damit eine der wichtigsten Transportstrecken dar. Über sie wird Erdgas direkt aus dem norwegischen Ekofisk nach Emden transportiert.

Über die Europipe I wird ebenfalls Erdgas von Ekofisk durch eine unterirdische Pipeline in der Nordsee nach Deutschland transportiert, jedoch landet hier das Gas in Speichern in der Nähe des ostfriesischen Dornums. Die Europipe II liefert Erdgas aus Kårstø in der Nähe von Dornum.

Auch die Niederlande sicherte einen Teil der Gasversorgung

Auch die Niederlande verfügen über ein großes Gasförderungsgebiet, welches in der Provinz Groningen liegt. Allerdings fließt dort aufgrund wiederkehrender Erdbeben in der Region seit 2015 kein Gas mehr für die Gasversorgung durch die Pipelines. In den Niederlanden wird aktuell noch debattiert, ob vor Ort die Fördermengen reduziert werden sollen oder eventuell nur noch für die eigene Gasversorgung gefördert werden soll.

Heimische Quellen tragen kaum zur Gasversorgung bei

Insgesamt können durch Gasförderungen in Deutschland nur ca. 10 % der örtlichen Gasversorgung abgedeckt werden, auch wenn das Land in vier Fördergebieten Erdgas gewinnt.

Das größte und reichste Fördergebiet in Deutschland ist das norddeutsche Becken, welches den größten Anteil an der innerdeutschen Gasversorgung hat. Im Süden wird im Molasse-Becken am Alpenrand ebenfalls Erdgas gefördert. Außerdem wird im Oberrhein-Graben in Baden-Württemberg und Hessen Erdöl sowie im Thüringer Becken ebenfalls Erdgas gefördert.

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