Heizen mit Strom: Warum wird davon abgeraten?

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Ein Haus mit einem einem Heizkörper und einem Blitz als Symbol für Heizen mit Strom

Wenn Sie sich die Frage ob Sie Heizen mit Strom oder Gas sollen, dann sollten Sie zuerst wissen, dass Heizen mit Gas deutlich günstiger als mit Strom ist. Es gibt jedoch einige attraktive Möglichkeiten um trotzdem mit Strom heizen zu können, wie durch Fernwärme oder Wärmepumpen. 1 kWh Gas kostet aktuell 14,03 Cent/kWh, und 1 kWh Strom kostet aktuell 41,6 Cent/kWh.  Lesen Sie weiter um alle Möglichkeiten beim Heizen mit Strom zu erfahren und wie hoch die jeweiligen Betriebskosten sind. Weitere Energietipps in Bezug auf passende Strom- und Gastarife geben Ihnen auch unsere Energieexpert/innen gerne unter 089 380 388 88

Heizen mit Strom: Frequently Asked Questions

🔥Was ist günstiger: Heizen mit Strom oder Gas?

Im Großteil der Fälle ist Heizen mit Gas deutlich günstiger als Heizen mit Strom. Denn eine kWh Gas ist trotz der steigenden Gaspreise immernoch deutlich günstiger als eine kWh Strom. Zudem haben Stromheizungen einen geringeren Wirkungsgrad und sollten nur in sehr gut gedämmten Häusern eingesetzt werden.

🔥Hat Heizen mit Strom Zukunft?

Aufgrund der Energiewende soll die Verwendung von fossilen Brennstoffen langfristig beendet werden. Daher werden alternative Heizformen immer wichtiger. Jedoch ist auch Heizen mit Strom nicht nachhaltig, sofern kein Öko-Strom aus erneuerbaren Energieträgern bezogen wird. Zukünftige nachhaltige Heizformen können z.B. Solarthermieanlagen oder Wärmepumpen sein.

🔥Wie kann man mit Strom heizen?

Im Prinzip funktioniert Heizen mit Strom nach dem gleichen Prinzip wie Öl- oder Gasheizungen: Energie wird in Wärme umgewandelt. Beim Heizen mit Strom werden jedoch keine Brennstoffe verbrannt, sondern Strahlungsflächen mit Strom erhitzt, die Wärme an den Raum oder Festkörper abgeben. Das funktioniert entweder durch Konvektion oder Strahlung. Mehr Informationen dazu erfahren Sie in diesem Artikel.

Lohnt sich Heizen mit Strom?

Ein Sparschwein, ein Blitz und Geldmünzen als Symbol für die hohen Kosten beim Heizen mit Strom

Zu Beginn ist zu sagen, dass sich das Heizen mit Strom (ausgenommen Fernwärme und Wärmepumpe) im Großteil der Fälle nicht lohnt, da es sich um echte Stromfresser handelt. Die Geräte sind zwar in der Anschaffung recht günstig, verbrauchen jedoch eine Menge Strom, welcher sowieso teurer ist als Gas. Heizen ohne Strom ist also eine gute Alternative.

Nur zum Vergleich: Während Stand [currrent-date:aktueller_monat] eine Kilowattstunde Gas ca. 14,3 Cent kostet (Quelle: Der aktuelle Gaspreis - Verstehen, vergleichen & sparen, Energiemarie, 2023), kostet eine kWh Strom stolze 41,6 Cent (Quelle: Strompreisentwicklung 2022 & Prognose für Deutschland, Energiemarie, 2023). Heizen mit Strom über eine komplette Heizperiode hinweg bedeutet also enorme Mehrkosten.

Lohnt es sich, die Stromheizung mit der eigenen Solarenergie zu betreiben? Prinzipiell ist es möglich, den selbst erzeugten Strom auch für das Heizen mit Strom zu verwenden. Allerdings ist für die Beheizung durch Strom eine hohe Menge an Kilowattstunden jährlich nötig. Dadurch, dass auch sowieso im Haushalt Strom verbraucht wird, bleibt am Ende kaum eigens erzeugter Strom für die Beheizung des Haushalts übrig. Dementsprechend ist dies nur bedingt realisierbar.

Es gibt nur wenige Ausnahmen, in denen sich Heizen mit Strom als wirtschaftlich herausstellt, zum Beispiel wenn man einen kleinen Raum zeitlich begrenzt beheizt, wie es vielleicht bei abgelegenen Ferienhäusern der Fall ist. In diesen Fällen lohnt sich der Einbau einer Zentralheizung nicht. Sobald ein ganzes Haus beheizt werden soll, wird Heizen mit Strom aufgrund der höheren Kosten pro kWh im Vergleich zu Öl oder Gas extrem teuer.

Vor- und Nachteile beim Heizen mit Strom

Als kurzfristige und mobile Variante, um die eigenen Räume zu erhitzen, scheint Heizen mit Strom eine gute Option zu sein, doch es gibt nicht nur Vorteile, denn unter anderem können sich vor allem die Betriebskosten als negativer Faktor herausstellen. Wir haben für Sie Vor- und Nachteile beim Heizen mit Strom aufgelistet:

Vorteile und Nachteile beim Heizen mit Strom

Heizen mit Strom Vorteile

Heizen mit Strom Nachteile

✅Man kann sie sowohl in Häusern als auch Wohnungen einsetzen❌Die Betriebskosten sind durch gestiegene Strompreise sehr hoch (es empfiehlt sich ein kurzzeitiger Betrieb)
✅Es bedarf in der Regel keiner großen Umbaumaßnahmen❌Heizen mit Strom lohnt sich meist nur in extrem gut gedämmten Häusern
✅Die Anschaffungskosten sind in der Regel viel günstiger als z.B. bei einer Gasheizung❌Stromheizungen haben in der Regel einen sehr niedrigen Wirkungsgrad
✅Meist produzieren Stromheizungen sofort Wärme, sobald sie angeschlossen werden❌Aufgrund der Verbrennung von Staub auf dem Heizkörper können gesundheitliche Beschwerden auftreten, da toxische Gase entstehen und mikroskopisch kleine Artikel freigesetzt werden
✅Elektroheizungen verbrauchen meist wenig Platz❌Schlechte Klimabilanz (abhängig davon, ob Ökostrom bezogen wird)
✅Sie sind recht wartungsarm, da z.B. kein Schornstein gereinigt werden muss

So funktioniert Heizen mit Strom

Eine Elektroheizung als Symbol für Heizen mit Strom

Rein theoretisch funktioniert Heizen mit Strom nach dem gleichen Prinzip wie zum Beispiel eine Öl- oder Gasheizung: Energie wird in Wärme umgewandelt. Der Unterschied liegt darin, dass bei der Stromheizung keine Brennstoffe verbrannt werden, sondern Strahlungsflächen mit Strom erhitzt werden, die dann die Wärme an den Raum oder Festkörper abgeben.

Heizen mit Strom bietet unter anderem den Vorteil, dass kein Abgassystem, also beispielsweise kein Schornstein eingerichtet werden muss. Auch muss abgesehen davon in der Regel keine spezielle Infrastruktur geschaffen werden und man benötigt z.B. keinen extra Heizungsraum, um die Technik unterzubringen.

Die Abgabe der Wärme beim Heizen mit Strom funktioniert meist nach einem von zwei Prinzipien. Entweder funktioniert die Wärmeabgabe durch Strahlung oder durch Konvektion. Bei Strahlung handelt es sich um einen Heizkörper, der ohne Trägerstoff die umliegenden Objekte, auch den Mensch erwärmt, indem er die Wärme an den Raum abgibt. Bei Konvektion wird ein Trägerstoff – größtenteils Luft – benötigt. Durch integrierte Ventilatoren wird die aufgeheizte Luft im Raum verteilt.

Heizen mit Strom funktioniert über zwei Wege

Bevor über die einzelnen Optionen beim Heizen mit Strom gesprochen wird, sollte über die zwei Formen der Heizungstypen aufgeklärt werden. Man unterscheidet beim Heizen mit Strom zwischen Speicherheizung und Direktheizung.

Zwei verschiedene Arten beim Heizen mit Strom

Direktheizung

Speicherheizung

Hier wird die erzeugte Wärme direkt an die Umgebung weitergegeben, sei es über einen Heizstrahler, -lüfter oder Heizkörper. Beispiels hierfür sind unter anderem Infrarotheizungen oder Radiatoren.Hierzu zählen Nachtspeicherheizungen. Diese laden sich nachts mit Energie auf und geben sie dann tagsüber in Form von Wärmeenergie ab. Das hat den Hintergrund, dass bei einigen Stromanbietern der Strom nachts um einiges günstiger ist als tagsüber.
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Mit Strom heizen: Direktheizungen

Grundsätzlich haben Verbraucher beim Heizen mit Strom eine Reihe von Direktheizungen zur Auswahl:

Die Infrarotheizung

Bei der Infrarotheizung wird Wärme in Form von Infrarotstrahlen an den Raum abgegeben. Sie ist sowohl als Flächenstrahler als auch als Infrarotheizstrahler erhältlich. Als Infrarotstrahler kann man sie z.B. im Bad oder im Wintergarten verwenden, je nachdem wo man gerade punktuell Wärme benötigt. Als Flächenheizung wiederum werden sie meist in Decken, Wände oder Fußböden eingebaut. So wird Heizen mit Strom quasi „unsichtbar“.

Diese Form des Heizens mit Strom besitzt den Vorteil, dass sie quasi auf Knopfdruck Wärme erzeugen und diese an Festkörper und nicht an den Raum abgibt. Man muss bei einer Infrarotheizung also nicht erst warten, bis sich der Raum erwärmt hat.

Vielmehr wird die Heizung direkt auf z.B. das Sofa gerichtet und sie erwärmt dieses sofort. Dadurch, dass die Raumluft an sich nicht erwärmt wird, entstehen keine Luftverwirbelungen und weniger Staub wird durch den Raum bewegt. Insofern ist die Infrarotheizung beim Heizen mit Strom auch besonders für Allergiker geeignet.

  • Infrarotwärme gilt als gesund, da die Strahlung:
  • Den Stoffwechsel aktiviert
  • Die Hautatmung unterstützt
  • Die Zellregeneration beschleunigt
  • Den Sauerstoffgehalt im Blut erhöht

Heizlüfter

Ein mobiler Heizlüfter als Symbol für Heizen mit Strom

Beim Heizlüfter bzw. der Konvektorheizung wird die Raumluft durch das Gerät angesaugt, durch eingebaute Heizdrähte erhitzt und danach über ein Gebläse wieder an den Raum abgegeben. Dieses Heizen mit Strom ähnelt insofern dem eines Föhns. Ein Vorteil des Geräts ist, dass sich die Raumluft durch die Ventilation schnell erwärmt.

Prinzipiell entsteht bei diesem Heizen mit Strom jedoch immer eine Geräuschkulisse, die als störend empfunden werden kann. Auch wirkt die Raumluft, wenn sie durch diese Stromheizung erhitzt wird, schnell „abgestanden“. Letztlich sind durch das Gebläse die Stromkosten bei diesem Gerät besonders hoch, ein Dauerbetrieb ist demnach nicht empfehlenswert.

Radiatoren

Radiatoren ermöglichen ein Heizen mit Strom, das wohl am meisten „normalen Heizkörpern“ ähnelt, jedoch benötigen sie wie die bisher erwähnten Modelle lediglich einen Stromanschluss und können deswegen flexibel eingesetzt werden. Meistens sind sie mit Öl oder Wasser gefüllt, welches durch Strom erhitzt wird. Danach gibt der Radiator diese Wärme als Konvektionswärme in den Raum ab. Dadurch, dass sie kein Gebläse besitzen, dauert es bei Radiatoren eine Weile, bis sich ein Raum erhitzt.

Mit Strom heizen: Speicherheizungen

Nachdem die Direktheizungen besprochen wurden, soll es im Folgenden um die Speicherheizungen gehen.

Die Nachtspeicherheizung

Bei diesem Typ der Stromheizung verfügt das Gerät über einen Wärmespeicher, der nachts mit günstigerem Nachtstrom aufgeheizt wird. Tagsüber kann die gespeicherte Wärme dann sowohl als Strahlungs- oder Konvektionswärme abgegeben werden. In der Regel benötigen Sie für dieses Heizen mit Strom einen separaten Stromzähler, der den nächtlichen Verbrauch des Geräts separat misst.

Teilspeicherheizung

Bei dieser Form des Heizens mit Strom wird Wärme in einem Wärmespeicher gesichert, der hauptsächlich aus Naturstein besteht. Darum spricht man unter anderem auch von einer Natursteinheizung. Der Naturstein wird beim Heizprozess erwärmt und gibt seine Wärme anschließend in Form von Infrarotstrahlung ab. Verbraucher empfinden diese Art der Wärme als sehr angenehm, da sie der Wärme eines Kachelofens ähnelt.

Spezielle Formen beim Heizen mit Strom

Neben dem klassischen Heizen mit Strom gibt es auch Formen, die nicht direkt dazuzählen, bei deren Wärmeproduktion jedoch Strom verwendet wird. Dementsprechend sollen sie hier auch Erwähnung finden.

Wärmepumpe zum Heizen mit Strom

Auch wenn Strom bei der Wärmepumpe nicht die primäre Wärmequelle ist, zählt man sie dennoch zum Heizen mit Strom. Deswegen muss die Wärmepumpe auch im Kontexts des Heizens mit Strom erwähnt werden. Die Wärmepumpe gewinnt Ihre Wärme aus der Erde, dem Grundwasser oder der Außenluft.

Diese Wärme wird dann mit Strom auf eine höhere Temperatur erhitzt und dann zur Erhitzung von Wasser genutzt, welches für das Leitungswasser oder auch für die Heizung genutzt werden kann. Mehr zu Wärmepumpen können Sie in unserem Wärmepumpen-Artikel erfahren.

Gibt es Förderungen für Heizen mit Strom? Vom Staat gibt es aktuell keine Förderungen für das Heizen mit Strom, einige Hersteller fördern jedoch den Austausch der alten Elektroheizung durch eine Infrarotheizung. Informationen hierzu finden Sie bei einem Anbieter in Ihrer Region.

Fernwärme

Bei Fernwärme wird Energie genutzt, die bei der Stromerzeugung im Kraftwerk entsteht. Die Heizung macht sich ein physikalisches Phänomen zunutze, bei dem bei der Stromerzeugung in der Regel auch Wärme entsteht. Diese Wärme wird über Rohrleitungen vom Kraftwerk aus zu den Haushalten transportiert. Dieses Heizen mit Strom gilt als besonders effizient, da dadurch sonst verlorene Energie nutzbar gemacht wird.

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Wie umweltfreundlich ist Heizen mit Strom?

Man könnte glauben, dass Heizen mit Strom umweltfreundlicher sei als die Verwendung von Gas oder Öl. Dies ist jedoch ein Irrglaube. Vor allem durch die geringe Energieeffizienz wird beim Heizen mit Strom eine Menge Strom verbraucht. Da jedoch noch nicht der ganze Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt wird, sondern nur rund 51,6 % (Quelle: Deutscher Strommix: Stromerzeugung Deutschland bis 2022, Strom-Report, 2022), wirkt sich das Heizen mit Strom negativ auf die Energiebilanz aus.

Exkurs: Heizen und Kosten sparen 2023

Frau steckt Münze in ein Sparschwein zum Heizen mit Strom Kosten sparen

Für den Winter 2023 fragen sich viele Verbraucher/innen, wie sie mit den Heiz- und Stromkosten haushalten sollen. Vorab: Nicht heizen ist keine Lösung, denn das kann die Gesundheit bedrohen und zu Schäden beispielsweise durch Schimmel und Feuchtigkeit führen. Auch das Heizen mit Strom ist in vielen Fällen eher eine Kostenfalle.

Sie wollen wirklich Kosten sparen? Dann informieren Sie sich in einem unserer folgenden Artikel zu allen Themen rund um's Heizen, Spartipps und mehr:

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