Netzentgelte: Was ist das überhaupt?

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Netzentgelte im Erdgaspreis

Der Erdgaspreis für ein deutsches Einfamilienhaus liegt März 2024 niedriger als im Vorjahr. Dabei fallen rund 10 % auf die regulierten Netzentgelte zurück. Doch was sind Netzentgelte eigentlich und wer muss sie bezahlen? In diesem Artikel lernen Sie nicht nur über die Gaspreis-Zusammensetzung und Entwicklung des Erdgaspreises, sondern erhalten auch nützliche Informationen über die Netzentgelte und die weiteren Bestandteile des Erdgaspreises.

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Erdgaspreis: Wie setzt er sich zusammen?

Der Erdgaspreis setzt sich aus den drei folgenden Bestandteilen zusammen:

  1. Beschaffungs- und Vertriebskosten
  2. Netzentgelte
  3. Steuern und Abgaben

Laut Angaben der BDEW-Gaspreisanalyse Januar 2020 macht der größte Anteil dabei mit 79,9 % die Beschaffung und der Vertrieb aus. An zweiter Stelle liegen mit 10,4 % die regulierten Netzentgelte (inklusive Messung und Messstellenbetrieb) und als Letztes die Steuern und Abgaben mit 8,7 %. Die Angaben gelten für die durchschnittliche Zusammensetzung des Gaspreises 2023 für Einfamilienhäuser in Deutschland.

Beschaffungs- und Vertriebskosten

Die Beschaffungs- und Vertriebskosten sind die Kosten, die Ihr Energieversorger bezahlen muss, um Ihren Strom zu kaufen beziehungsweise zu produzieren. Der finale Preis ergibt sich dabei aus einem Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage und wird von den Großhandelspreisen an den Strombörsen beeinflusst.

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Netzentgelte

Netzentgelte werden durch die Bestimmungen in § 20 EnWG und der Strom- beziehungsweise Gasnetzentgeltverordnung (StromNEV, GasNEV) geregelt. Es handelt sich um Gebühren, mit welchen bestehende Gasleitungen gewartet und neue Leitungen gebaut werden, um einen dezentralisierten Netzausbau zu gewährleisten. Zudem beinhalten die Netzentgelte ein Messentgelt für die Nutzung und die Wartung der gemieteten Gaszähler der Verbraucher.

Im Vergleich zu den Beschaffungs- und Vertriebskosten sind die Netzentgelte für Haushaltskunden im letzten Jahr von 7,52 Cent/kWh auf 8,12 Cent/kWh angestiegen.

Wie entstehen Netzentgelte?

Ein Dokument mit Lupe

Da es aus Kostengründen keinen Sinn ergeben würde, ein zweites Gasleitungsnetz in der jeweiligen Region zu verlegen, ist der Netzbetreiber ein natürlicher Monopolist. Damit er diese Monopolstellung nicht ausnutzen kann und damit dritte Energieanbieter das Netz möglichst kostengünstig nutzen können, legt die jeweilige Regulierungsbehörde eine sogenannte Erlösobergrenze fest.

Je nachdem, wie diese Erlösobergrenze aussieht, bildet der Netzbetreiber sein Netzentgelt. Das Netzentgelt kann demnach je nach Verteilnetzbetreiber zwar unterschiedlich hoch ausfallen, die Summe des Netzentgeltes darf jedoch die vorgegebene Erlösobergrenze nicht überschreiten. Das erhaltene Netzentgelt wird dann verursachungsgerecht auf alle betriebenen Netze und Netzfunktionen des Netzbetreibers umgelegt.

Mitunter wird durch Netzentgelte auch die Umstellung von L-Gas auf H-Gas finanziert.

Keine Angst vor einem Anbieterwechsel!Wenn Sie zu einem anderen Gasanbieter wechseln, bleibt Ihr Netzbetreiber der gleiche. Das bedeutet für Sie auch, dass Ihr Gaszähler nicht ausgewechselt wird. Zudem ist Ihr lokaler Netzbetreiber nach wie vor für die Versorgungssicherheit zuständig.

Wer zahlt Netzentgelte?

Die Zahlung der Netzentgelte ist in Deutschland so geregelt, dass Haushaltskunden mit dem Hauptanteil der Kosten belastet werden. Da liegt daran, da sich die Haushaltskunden im Niederspannungsnetz befinden und somit die Anteile aller übergeordneten Netze bezahlen. Gewerbe- und größere Industriekunden befinden sich im Mittel- oder Hochspannungsnetz, weshalb sie nur Netzentgelte für die eigene Netzebene oder die Netzebene darüber bezahlen. Besonders große Industriekunden können sich sogar komplett von der Netzentgeltzahlung befreien.

Als Haushaltskunde ist Ihr Gas- oder Stromlieferant der Netznutzer, der für die Erhebung der Netzentgelte verantwortlich ist. Das heißt, er stellt die Netzentgelte bei Ihnen in Rechnung und leitet sie dann direkt an den Netzbetreiber weiter.

Wie hoch sind die Netzentgelte?

Wie hoch sind Netzentgelte?

Die Höhe des Netzentgelts wird separat in der Rechnung des Energielieferanten ausgewiesen. Je nach Region lassen sich Unterschiede feststellen. So fallen in Deutschland zum Beispiel Netzentgelte in im ländlichen Raum höher aus als in den Städten. Generell haben Unterschiede in Netzentgelten verschiedene Gründe:

  1. Auslastung der Netze: Eine zu hohe oder zu tiefe Auslastung führt zu höheren Netzentgelten
  2. Ausbau Erneuerbarer Energien: Ansteigende Stromerzeugung vergrößert die Ausbau- und Wartungskosten
  3. Alter der Netze: Neue Netze haben geringere Wartungskosten als alte

Die Netzentgelte bestehen aus dem monatlichen Grundpreis und aus dem Arbeitspreis in Cent/kWh. In der ausgewiesenen Rechnung sind ebenfalls die Steuern und Abgaben für die Gemeinden und Städte enthalten. Welche Posten Ihnen genau in Rechnung gestellt und für welche Zwecke die Einnahmen verwendet werden, erfahren Sie im Kapitel Steuern und Abgaben.

Die Höhe der Netzentgelte für Haushaltskunden sind seit 2008 von 1,44 Cent pro kWh auf aktuell 8,12 Cent pro kWh nur gering gestiegen. Gemäß einer Studie des Fraunhofer-Instituts für System und Innovationsforschung hat die Entwicklung der Netzentgelte vor allem mit dem langsam verlaufenden Netzausbau zu tun. Eine Jahresübersicht von 2008 bis 2020 finden Sie im Kapitel Erdgaspreis Entwicklung.

Wer ist Ihr Netzbetreiber? Für jedes Postleitzahlgebiet gibt es nur einen Gas- beziehungsweise Stromnetzbetreiber. Welcher Ihr Netzbetreiber ist, weiß Ihr Energielieferant. Sie können den Namen oder die Codenummer aber auch auf Ihrer Energierechnung finden oder auf der Plakette Ihres Gaszählers ablesen.

Steuern und Abgaben

Steuern und Abgaben

Die Steuern und Abgaben machen neben den Netzentgelten auch einen Teil des Gaspreises aus und bestehen aus zwei verschiedenen Steuersätzen und einer Konzessionsabgabe: die Mehrwertsteuer, die Gassteuer und die Konzessionsabgabe.

Anteilsmäßig macht die Mehrwertsteuer, die rechtlich gesprochen auch als Umsatzsteuer bezeichnet wird, Stand März 2024 einen Steuersatz von 7 % des Gesamtgasreises aus. Anteilsmäßig folgt als Zweites die Gassteuer mit 3 % und als Letztes die Konzessionsabgabe mit 0,2 %.

Die Steuern und Abgaben betragen 2023 in einem Einfamilienhaus mit Verbrauch von 20.000 kWh insgesamt 1,54 Cent/kWh und sind somit im Vergleich zum Vorjahr gesunken (2019:1,56 Cent/kWh). Die Steuern und Abgaben werden für verschiedene Zwecke an den Staat weitergeleitet.

Erdgaspreis Entwicklung

Auch, wenn Netzentgelte hoch sind: der durchschnittliche Erdgaspreis für Haushalte in Einfamilienhäusern mit einem Jahresverbrauch von 20.000 kWh ist zum Jahresbeginn wieder gesunken und liegt bei 11,9 Cent/kWh (2021: 4,6 Cent/kWh). Nach dem Krisenjahr 2022 hat sich der Markt also wieder etwas entspannt, auch wenn der Preis noch nicht wieder auf Vorkriegsniveau gesunken ist.

Die Erdgaspreis Entwicklung seit dem Jahre 2008 finden Sie im Liniendiagramm anbei. Das Liniendiagramm orientiert sich an den Angaben der BDEW Gaspreisanalyse und enthält ebenfalls die Entwicklungen der einzelnen Erdgaspreis-Bestandteile wie der Netzentgelte:

(Quelle: BDEW-Gaspreisanalyse Jahresbeginn 2023, BDEW, 2023)

Es stellt sich die Frage: Wann steigt der Erdgaspreis und warum fällt er? Falls Sie Antworten suchen oder generell mehr über die Gaspreisentwicklung in Deutschland lernen möchten, steht Ihnen auf unserer Seite noch ein Artikel zur Gaspreisentwicklung und Prognose 2020 zur Verfügung, wie auch einer über den Gaspreis in Deutschland.

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